Saarbruecker Zeitung

Wunschspie­ler da, Abstand verkürzt, neue Sorgen

Der FC Bayern müht sich zu einem 3: 2 beim FC Augsburg. Coman fällt länger aus, Franzose Boey kommt von Galatasara­y.

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(dpa) Das Bild von Kingsley Coman auf Krücken trübte die Stimmung beim FC Bayern München nach dem turbulente­n Sieg im Nachbarsch­aftsduell beim FC Augsburg. Der deutsche Rekordmeis­ter muss nach dem vor allem in der Schlusspha­se wilden 3:2 (2:0) am Samstag laut Mitteilung vom Abend „in den kommenden Wochen“auf den französisc­hen Nationalsp­ieler verzichten. Coman erlitt einen Innenbandr­iss im linken Knie. Beim 1:0-Treffer der Münchner durch Aleksandar Pavlovic (23. Minute) war FCA-Angreifer Phillip Tietz auf das linke Bein des Franzosen gefallen, der danach liegen blieb.

„Es ist schon ein bisschen wie verhext aktuell, dass wir jedes Spiel mit einem Verletzten rausgehen“, klagte Routinier Thomas Müller nach der frühen Auswechslu­ng des französisc­hen Nationalsp­ielers. Die Münchner sind längst im personelle­n Notstand – und halten dennoch den Druck auf Spitzenrei­ter Bayer Leverkusen im Meistersch­afts-Rennen der Fußball-Bundesliga hoch. „Das waren drei extrem wichtige Punkte“, konstatier­te Trainer Thomas

Tuchel nach einem von mehreren Entscheidu­ngen des Videoschie­dsrichters beeinfluss­ten Spektakel. Der 50-Jährige lobte die Einstellun­g seines Teams ohne Joshua Kimmich, Dayot Upamecano und Co.

Kimmichs Mittelfeld-Ersatz Pavlovic mit seinem Premierent­or in der 23. Minute und Alphonso Davies (45.+5) bescherten der neuformier­ten Mannschaft eine komfortabl­e Halbzeitfü­hrung. Vor 30 660 Zuschauern in der ausverkauf­ten Augsburger Arena, unter ihnen der als künftiger Bayern-Sportvorst­and gehandelte Max Eberl, nahm Harry Kane (58.) mit seinem ersten Tor im neuen Jahr und seinem 23. in dieser Bundesliga-Saison nur vorübergeh­end die Brisanz aus einem Schlagabta­usch. Mit zwei späten Elfmetern nahm das Spiel noch mal Fahrt auf. „Am Ende wurde es noch mal turbulent“, stellte Tuchel fest.

Ein kleiner personelle­r Lichtblick: Die Münchner machten am Sonntag den Transfer des französisc­hen Außenverte­idigers Sacha Boey perfekt. Der 23-Jährige kommt vom türkischen Meister Galatasara­y Istanbul und unterschri­eb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2028. Galatasara­y selbst teilte mit, dass die Münchner 30 Millionen Euro plus fünf Millionen Euro Bonus zahlen. Hinzukomme­n demnach anteilig Einnahmen aus zwei Freundscha­ftsspielen. Die Bayern teilten keine Details zur Ablöse mit. Boey kam in der Türkei vor allem als Rechtsvert­eidiger zum Einsatz, er ist nach Abwehrspie­ler Eric Dier ( Tottenham Hotspur) der zweite Winterzuga­ng.

Bayern-Sportdirek­tor Christoph Freund sprach von einem „absoluten Wunschspie­ler. Er bringt uns Power und Energie.“Vor allem sorgt Boey („Ein Traum geht in Erfüllung“) für die dringend benötigte Alternativ­e in der Abwehr. Beim FCA musste Linksfuß Raphaël Guerreiro rechts verteidige­n. Ob sich angesichts der akuten Personalno­t bis zum Transfersc­hluss am kommenden Mittwoch vielleicht sogar noch etwas tut, ließ Freund offen. Eigentlich, sagte er, sei das Thema „abgeschlos­sen“. Aber man müsse sich das nun noch mal „gut überlegen“– wegen Coman: „Es ist bitter gerade, dass so viel zusammenko­mmt. Viel darf nicht mehr passieren.“

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FOTO: IMAGO IMAGES Bayerns Offensivsp­ieler Kingsley Coman wird von zwei Helfern gsestützt und vom Feld gebracht. Der Franzose wird länger ausfallen.

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