Nach 31 Jahren Pause: Luxemburg schickt Sängerin Tali zum ESC
„Fighter“heißt das Lied, mit dem das Großherzogtum im Mai in Malmö gewinnen will. Gesungen wird es von der 23-jährigen Tali, die derzeit in New York lebt.
(sop/dpa) Mit ihr bricht Luxemburg seine 31 Jahre lange Pause: Nachdem das Großherzogtum die Teilnahme am Eurovision Song Contest (ESC) nach 1993 ausgesetzt hatte, entsendet es in diesem Jahr die Sängerin Tali ins schwedische Malmö.
Die 23-Jährige hat am Samstagabend den Luxemburg Song Contest für sich entscheiden können, wie RTL Luxemburg und der ESC-Ausrichter European Broadcast Union (EBU) mitteilten. Die Sängerin setzte sich mit ihrem Pop-Song „Fighter“in der ausverkauften Rockhal in Esch-surAlzette durch und erhielt 178 Punkte. Das Ergebnis setzt sich aus zwei Hälften zusammen. Zum einen aus Stimmen von den Zuschauern in der Rockhal sowie in Luxemburg und im Ausland, welche die Show gesehen und mitgewählt haben. Zum anderen aus dem Urteil einer internationalen Jury aus Großbritannien, Zypern, Belgien, Portugal, Slowenien, Frankreich, Schweden und Deutschland. In Deutschland bestand die Jury aus fünf Mitgliedern, darunter Chris Harms, Sänger von der Band „Lord of the Lost“, die Deutschland beim ESC 2023 vertrat, Radio-Moderator Peter Urban und Künstlermanager Uwe Kanthak.
Tali Golergant hat südamerikanische und israelische Wurzeln, zog im Alter von zehn Jahren mit ihrer Familie nach Luxemburg und machte 2019 ihren Schulabschluss an der International School of Luxembourg. Derzeit lebt die 23-Jährige in den
USA, wo sie als Sängerin, Gesangslehrerin und Musiklehrerin arbeitet. Weiter geht es für Tali ins Halbfinale des europäischen Wettbewerbs am
7. und 9. Mai. Das Finale findet am
11. Mai statt.
In der Rockhal führte am Samstag Moderatorin und Schauspielerin Désirée Nosbusch durch den von RTL Luxemburg ausgetragenen Landesentscheid. In den Entscheid hatten es aus 459 Einsendungen sechs Solo-Künstlerinnen und -Künstler, ein Duo und eine Band geschafft – darunter auch die in Luxemburg bekannten Künstler CHAiLD und Edsun, sowie Krick und Joel Marques, die 165 und 136 Punkte erhielten und auf den zweiten und dritten Platz kamen. Mit Vicky Leandros und Alexander Rybak kamen auch ehemalige ESC-Gewinner auf die Bühne.
Luxemburg ist eines der sieben Gründungsmitglieder des ESC und hat den Wettbewerb seit dem Start 1956 fünf Mal gewonnen. 1993 schaffte es Luxemburg nicht unter die besten 20 und wurde nicht für 1994 qualifiziert. Ab 1995 verzichtete das Land auf weitere Teilnahmen. Als Gründe galten fehlende finanzielle Mittel und geringe Chancen auf Erfolg.
Kurz vor dem Finale des Eurovision Song Contest im vergangenen Jahr hatte die Regierung des Großherzogtums mit der Mitteilung überrascht, 2024 wieder an dem Wettbewerb teilnehmen zu wollen.