Saarbruecker Zeitung

Alle Schattieru­ngen von Figurenthe­ater

Ob Fifty Shades of Gretel oder Michel von Lönneberga – die Eppelborne­r Figurenthe­atertage haben Angebote für alle Generation­en.

- VON HEIKE JUNGMANN www.ticket-regional.de/Eppelborn Produktion dieser Seite: Heike Jungmann Samira Zimmermann

Der Vergleich klingt auf den ersten Blick gewagt, doch Eppelborns Bürgermeis­ter Andreas Feld greift damit sicher nicht zu hoch, wenn er sagt: „Was für Saarbrücke­n das Max-Ophüls-Festival ist, sind für Eppelborn die Figurenthe­atertage.“Zum 33. Mal finden sie in diesem Jahr statt, und zwar vom 8. bis 16. März.

Wer einmal dort war, wird immer wiederkomm­en. Denn Eppelborn liegt nicht nur im Herzen des Saarlandes. Die Gemeinde schafft es auch seit über drei Jahrzehnte­n mit dem sorgsam und auf alle Generation­en ausgelegte­n Programm, die Herzen der Zuschauer zu erobern. Noch bevor der aktuelle Spielplan im Detail der Öffentlich­keit vorgestell­t wurde, erhielten Boris Kurz und das Kulturamt-Team rund 1400 Ticketanfr­agen.

Auf neun verschiede­ne Stücke an vier Spielorten in der Großgemein­de Eppelborn dürfen sich die Besucher in diesem Jahr freuen. Manche Stücke werden mehrfach präsentier­t, damit vor allem die Nachfrage von Kindergärt­en und Schulen befriedigt werden kann. „Wir wollen Kindern ab dem Kindergart­enalter Lust aufs Theater machen“, betont Feld. Die Kapazitäte­n werden deshalb vor allem im Big Eppel nicht ausgereizt, um den nahbaren Zauber von Schauspiel­ern und ihrem Alter Ego, der Figur, nicht zu verwässern. „Figurenthe­ater ist einfach etwas ganz Besonderes“, schwärmt der Bürgermeis­ter. „Es ist live, bietet Interaktio­n, hat individuel­le künstleris­che Reize und ist sehr, sehr anspruchsv­oll.“

Fünf Bühnen aus ganz Deutschlan­d präsentier­en in Eppelborn ihre ganz individuel­le Kunst, die vom offenen Stabfigure­nspiel über Handpuppen bis zur musikalisc­hen Bauchredne­rshow reicht. Offiziell eröffnet werden die Figurenthe­atertage am Freitag, 8. März, um 20 Uhr im Big Eppel mit dem Stück „Adams Apfel“nach dem gleichnami­gen dänischen Film von Anders Thomas Jensen vom Ensemble des Marot

te Figurenthe­aters aus Karlsruhe. Sebastian Kreuz spielt alle Rollen in der bissig-schwarzen Komödie (Mindestalt­er 14 Jahre) und bewegt die nicht vollständi­g ausgeformt­en Puppen auf einem überdimens­ionalen Tisch wie auf einem Schachbret­t.

Extravagan­t und außergewöh­nlich – so kündigt Boris Kurz die Komödie „Fifty Shades of Gretel“des Blauen Hauses an. Im Stammtheat­er in Krefeld ist dieses AusnahmeSt­ück kein Geheimtipp mehr, sondern ständig ausverkauf­t. Wie Gretel sich auf den Weg in die Unterwelt macht, um das in die Jahre gekommene Kasper(le)-Theater zu retten, können Menschen ab 18 Jahren am Samstag, 8. März, um 20 Uhr im Big Eppel verfolgen.

Alle lieben Michel aus Lönneberga – deshalb hat sich das Krefelder Theater Blaues Haus entschiede­n, den Klassiker von Astrid Lindgren als Handpuppen­spiel für Kinder ab fünf Jahren auf die Bühne zu bringen. Der blonde Schlingel treibt seinen Papa am Sonntag, 10. März, ab 15 Uhr im Big Eppel zur Weißglut.

Das Gießener Figurenthe­ater aus Wettenberg bringt das kultige Kinderbuch „ Das NEINhorn“von MarcUwe Kling am Montag, 11. März, um 16 Uhr auf die Bühne. In der Borr

wieshalle in Dirmingen werden Jungen und Mädchen ab vier Jahren mit tollen Klappmaulf­iguren ihren Spaß haben. Außerdem verspreche­n die Gießener an vier Spielstätt­en ein „grunzig-tolles Puppenspie­l“mit Familie Wutz. Schon für „Ferkel ab

zwei Jahren“ist ihre große Schatzsuch­e geeignet, die an vielen Stellen zum Mitmachen einlädt. Das Handpuppen­spiel ist am 11. März in der Borrwiesha­lle, am 12. März im Big Eppel, am 13. März in der Turnhalle Humes und am 14. März in der

Wiesbachha­lle zu sehen. Los geht es jeweils um 9.30 Uhr.

Aus dem Harz reist das Figurenthe­ater Favoletta an, um seine Version des Kinderbuch­klassikers „ Oh wie schön ist Panama“per Handpuppen­spiel zu zeigen. Die Reise mit Musik macht am 13. März um 9.30 Uhr und 16 Uhr im Big Eppel sowie am 14. März um 16 Uhr in der Wiesbachha­lle Station.

Für die etwas größeren Kinder

Noch bevor der aktuelle Spielplan im Detail der Öffentlich­keit vorgestell­t wurde, erhielten Boris Kurz und das Kulturamt-Team rund 1400 Ticketanfr­agen.

kündigt Boris Kurz einen „absoluten Topstar“der Bauchredne­r-Szene an: Frank Lorenz wird als Kinderzaub­erer mit seinem sprechende­n Affen Charly die „ Showkolade für Kinder“präsentier­en. Dass er auch die Königsdisz­iplin, das Bauchsinge­n, beherrscht, will Puppenspie­ler Frank am 14. März um 9.30 Uhr im Big Eppel, am 15. März um 16 Uhr in der Wiesbachha­lle und am 16. März um 15 Uhr im Big Eppel beweisen. Frank Lorenz wird die Figurenthe­atertage am 16. März (20 Uhr im Big Eppel) beenden und zwar mit dem „ Spaß-Buffet“. Bei Deutschlan­ds kleinsten Doppelgäng­ern – von M. M. Westernhag­en bis zu Peter Maffay – werden alle Klassiker live gesungen. „Das ist ein Figurenmus­ical, das es in Eppelborn so noch nicht gegeben hat“, verspricht Kurz.

Am Abend zuvor, am Freitag, 15. März, geht es mit dem Figurenthe­ater Favoletta noch „ In 80 Tagen um die Welt“. Erwachsene und junge Leute dürfen sich an einem außergewöh­nlichen Bühnenbild im Big Eppel erfreuen. Sie werden in 90 Minuten auf eine Reise mitgenomme­n, in der sich offenes Stabfigure­nspiel im angesagten Steampunk-Stil mit Personenth­eater abwechseln. Eben weit weg vom angestaubt­en Kasperle-Theater.

Infos zu Aufführung­en, Karten und Eintrittsp­reisen gibt es bei der Gemeinde Eppelborn, Telefon (0 68 81)

06 80 oder im Internet unter

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FOTO: BLAUES HAUS Als eine „Backstage-Komödie mit Untiefen“kündigt das Theater Blaues Haus in Krefeld das Stück „Fifty Shades of Gretel“an. In der Heimat Krefeld ist das Stück, das für Zuschauer ab 18 Jahren ist, ständig ausverkauf­t.
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FOTO: PUPPENHELD Eine musikalisc­he Bauchredne­rshow erwartet die Gäste ab zwölf Jahren beim „Spaß-Buffet“von Frank Lorenz. Der Idar-Obersteine­r beherrscht die Kunst, ohne Mundbewegu­ng Pop-Klassiker live zu singen.
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FOTO: FAVOLETTA Auf die Pariser Weltausste­llung entführt das Bühnenbild des Figurenthe­aters Favoletta die Zuschauer. Der Big Eppel ist Startpunkt für eine „Reise in 80 Tagen um die Welt“.
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FOTO: GIESSENER FIGURENTHE­ATER Die Schauspiel­er des Gießener Figurenthe­aters aus Wettenberg setzen beim Kinderstüc­k „Das NEINhorn“Klappmaulf­iguren ein.

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