„Für uns ist das ein Schock, eine ganz schwarze Stunde“
LC Rehlingen, Saarländischer Leichtathletik-Bund und der Landessportverband LSVS äußern sich zum Fall Benfares. Förderungen vorerst ausgesetzt.
(kai/mwe/hod) Die Nachricht der positiven Dopingprobe von Langstreckenläuferin Sara Benfares vom LC Rehlingen ist im saarländischen Sport eingeschlagen wie eine Bombe. Die SZ hat Reaktionen zusammengetragen.
LC Rehlingen:
Thomas Klein, der Vorsitzende des Vereins, ist einer der Ersten, der von der Nachricht erfahren hat. „Saras Mutter Beatrice hat uns letzte Woche Mittwoch über den positiven Dopingtest informiert und war positiv gestimmt, dass sich die Angelegenheit aufklären würde. Am Freitag haben wir dann die Nachricht des DLV erhalten, dass Sara vorläufig suspendiert ist. Wir haben Sara auch im Verein suspendiert und von jeglichen Förderungen ausgeschlossen“, sagt Klein und ergänzt sichtlich mitgenommen: „Für uns als Verein ist das ein Schock, eine ganz schwarze Stunde. Wir sind immer noch der Hoffnung, dass sich alles zu Gunsten der Athletin auflöst. Wir müssen nun abwarten, wie sich das Verfahren weiter entwickelt. Der LC Rehlingen steht für Jugendarbeit, für ethisch-moralisch sauberen Sport. Jetzt mit so einer Geschichte konfrontiert zu werden, macht einen sprachlos.“Dass neben Sara auch ihre Schwestern Sofia und Selma für den LC Rehlingen starten – Sofia, die Nachwuchssportlerin des Jahres 2023 im Saarland, ist ähnlich ambitioniert wie Sara – „können wir nicht ausblenden“, sagt Thomas Klein: „Das ist ein Thema, mit dem wir uns im Vorstand unter Berücksichtigung des weiteren Verlaufs des Verfahrens befassen werden.“
Saarländischer Leichtathletik-Bund:
Raphael Schäfer, Vizepräsident des SLB und früherer Spitzenathlet über 3000 Meter Hindernis, „war persönlich geschockt von dieser Nachricht“und teilte für seinen Verband mit: „Der SLB ist am Freitag vergangener Woche vom DLV informiert worden, dass sich die NADA aufgrund des Verdachts des möglichen Verstoßes gegen Anti-Dopingbestimmungen in einem Ergebnismanagementverfahren gegen Sara Benfares befindet und die Athletin vorläufig suspendiert wurde. Mehr können wir zum Sachverhalt nicht sagen. Über die Substanzen, die in der Dopingprobe nachgewiesen worden sind, wurden wir nicht informiert. Wir nehmen die Vorwürfe sehr, sehr ernst. Das Verfahren muss aber abgewartet werden.“Auch SLB-Präsident Lothar Altmeyer sagt: „Wir müssen die offizielle Entscheidung der NADA und des DLV abwarten. Wir als SLB können die Athleten nur noch mal eindringlich darauf hinweisen, dass sie selbst verantwortlich sind, was in ihrem Körper ist, dass sie aufpassen, was sie zu sich nehmen. Wenn es einen Vorsatz gibt, nützen natürlich alle Appelle nichts.“
Landessportverband für das Saar
land: Johannes Kopkow ( Vorstand Sport) erklärt: „Der LSVS, die Sportstiftung Saar und die gesamte Familie des Sports im Saarland sprechen sich ganz klar gegen jede Form des Dopings aus. Jede bestätigte Einnahme und Absicht, mit Doping die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern, muss mit aller Härte bestraft werden. Davon ist kein Spitzensportler und auch kein Nachwuchsathlet ausgenommen. Wir stehen für sauberen Sport. Und jeder Athlet, der unter Verdacht gerät und weiß, was er getan hat, muss sich darüber im Klaren sein, was sein Handeln für die ihn unterstützenden Organisationen bedeuten kann.“
Sportstiftung Saar: Sara Benfares war bislang Mitglied des 13-köpfigen Teams Saarland für Paris und wurde von der Sportstiftung mit 1000 Euro monatlich unterstützt, um bessere Möglichkeiten in der Qualifikation für die Olympischen Spiele zu haben. „Als Sportstiftung Saar versuchen wir, die OlympiaTräume der saarländischen Athleten zu fördern“, sagt LSVS-Vorstand Johannes Kopkow, der stellvertretender Vorsitzender der Sportstiftung ist, und erklärt im Fall Benfares: „Wir haben vom DLV Kenntnis erhalten über eine vorläufige Suspendierung und haben daraufhin die Sportlerin informiert, dass sie nicht mehr Teil des Teams Saarland für Paris ist und keine Förderung erhält, bis der Sachverhalt geklärt ist.“