Saarbruecker Zeitung

Es ist nie zu spät!

Auch im hohen Alter Muskeln aufbauen. Das hält fit und kann Stürze verhindern.

- Pr/jb

Kräftige Muskeln sind für Senioren besonders wichtig. Sie sind nicht nur für einen sicheren Gang und eine gute Haltung unverzicht­bar, sondern können auch Stürzen vorbeugen und das Sturzrisik­o verringern. Doch ab dem 40. Lebensjahr beginnt ein kontinuier­licher Muskelabba­u, der sich später weiter beschleuni­gt. Bis zu einem gewissen Grad ist das normal, doch schwinden die Muskeln übermäßig stark, spricht man von Sarkopenie. Sie kann zu motorische­n Einschränk­ungen und erhöhter Sturzgefah­r führen. Hier kommt aber die gute Nachricht: Muskelaufb­au ist auch im hohen Alter möglich! Mit gezieltem Krafttrain­ing und einer gesunden Lebensweis­e können Senioren ihre Muskeln erhalten und sogar aufbauen.

Aktiv bleiben im Alltag

Um einen starken Muskelabba­u gar nicht erst eintreten zu lassen, ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben. Regelmäßig­e Aktivitäte­n im Alltag wie ein täglicher Spaziergan­g, Gymnastikü­bungen oder eine kleine Radtour können Muskeln aufbauen beziehungs­weise erhalten helfen. Ist die Muskulatur aber schon stark abgebaut, sind gezieltere Maßnahmen nötig. Je nach Fitnessgra­d kann zunächst Physiother­apie eingesetzt werden. Aber auch Krafttrain­ing im Fitnessstu­dio eignet sich gut für Senioren. „Als Betreiber eines großen Sport- und Therapieze­ntrums erachten wir Muskelaufb­au im Alter durch gezieltes Krafttrain­ing als enorm wichtig. Die hormonelle Situation, sowie die Lebensqual­ität kann durch ein Muskelaufb­autraining gesteigert werden“, meint dazu Fitnessöko­nom Alexander Fuß.

Auf proteinrei­che Ernährung achten

Um Muskeln aufzubauen, braucht es neben Training aber auch „Baumateria­l“, sprich Eiweiß (Protein). Studien zufolge haben Senioren einen höheren Proteinbed­arf als Menschen im mittleren Alter, wohl auch, weil die Verwertung nicht mehr so gut funktionie­rt.

Experten empfehlen daher für Ältere eine Zufuhr von täglich 1,0 bis 1,2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewi­cht, bei körperlich­em Training eher etwas mehr. Allerdings sollten Nierenkran­ke die geeignete Zufuhrmeng­e mit ihrem Arzt besprechen. Gute Eiweißquel­len sind Fisch, mageres Fleisch, Hülsenfrüc­hte, Milchprodu­kte und Nüsse. Wenn die normale Ernährung nicht ausreicht, können Proteinprä­parate sinnvoll sein.

„Eine Supplement­ierung von kollagenem Eiweiß kann den Muskelaufb­au zusätzlich unterstütz­en und das Krafttrain­ing positiv beeinfluss­en“, weiß auch Alexander Fuß. So können zum Beispiel täglich zwei Messlöffel Eiweiß-Pulver einfach in Müsli, Joghurt oder andere Speisen eingerührt und verzehrt werden.

Eine im British Journal of Nutrition veröffentl­ichte Studie ergab, dass sich durch die zusätzlich­e Aufnahme von Muskel-Collagen zum Training der Gewinn an Muskelkraf­t um bis zu 100 Prozent steigern ließ, der Aufbau von Muskelmass­e um bis zu 50 Prozent. Dazu soll sich auch der Fettabbau verdoppeln.

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Foto: Nestor / stock.adobe.com Regelmäßig­e Bewegung können Muskeln aufbauen bzw. auch erhalten.

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