Bahn stärkt Standort Saarland mit großem Ausbildungszentrum
Nach Jahrzehnten des Abbaus von Leistungen und Personal im Saarland erweitert die Deutsche Bahn wieder ihr Engagement in der Region.
Die Deutsche Bahn fährt nach Jahrzehnten des Abbaus von Leistungen und Personal im Saarland ihr Engagement wieder hoch und baut ein Ausbildungszentrum im Saarbrücker Hauptbahnhof. Dort werden ab Mai 2024 zunächst 60 junge Menschen in Metall- und Elektroberufen ausgebildet.
Die Bahn habe mittlerweile bundesweit ein akutes Personalproblem, stellte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler auf der „ersten saarländischen Strukturwandelkonferenz“im
Saarbrücker Schloss fest. Es bestehe großer Fachkräftemangel. Zudem gehe von den derzeit 200 000 Beschäftigten „etwa die Hälfte in den nächsten fünf bis sieben Jahren in den Ruhestand“. Man müsse Ersatz für diese Beschäftigten finden und zugleich weiter wachsen. Zudem veränderten sich zahlreiche Aufgaben bei der Bahn stark.
Im ersten Schritt soll das neue Ausbildungszentrum im Saarbrücken Metall- und Elektroberufe ausbilden. „Wir suchen Mechatroniker, EnergieElektroniker und weitere Experten, die an den Fahrzeugen und in der Instandhaltung der Züge arbeiten können“, sagt Ralf Damde. Er hat als Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) im Saarland und Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Bahn das Projekt Ausbildungszentrum mit auf den Weg gebracht. An der Saar seien diese Experten im Bereich der gewerblich-technischen Berufe mittlerweile dringend gesucht, zumal die Bahn auch ihre Verkehrsleistungen in der Region in den kommenden Jahren weiter erhöhe. „Das Saarland will ja zum Beispiel eine S-Bahn-Ausschreibung machen. Das alleine bedeutet schon eine Steigerung der Verkehrsleistungen um 20 Prozent. Und wir brauchen dazu auch neue Fahrzeuge. Die wiederum müssen instand gesetzt werden. Mit all dem können wir nicht erst beginnen, wenn der Betrieb startet“, so Damde. In einem zweiten Schritt sei bereits daran gedacht, auch die Ausbildung von Lokführern im Saarbrücker Ausbildungszentrumanzubieten.
Martin Seiler verweist darauf, dass es gerade in jüngster Zeit zahlreiche Bestrebungen des Vorstandes gibt, den Beruf des Lokführers mit seinen häufigen Schichtdiensten deutlich attraktiver zu gestalten. So könnten etwa mit der App „Meine Zeit“mittlerweile die Beschäftigten ihre Einsatzwünsche direkt an die Disposition übermitteln, mit der App „Mein Tausch“die Verlegung von Diensten besprechen. Die Einsatzmöglichkeiten solcher neuen Angebote reichten schon so weit, dass zum Beispiel die Beschäftigten der S-Bahn in München bereits ihren gesamten Schichtplan selbst erstellen.
„Wir suchen Mechatroniker, Energie-Elektroniker und weitere Experten, die an den Fahrzeugen und in der Instandhaltung der Züge arbeiten können.“Ralf Damde Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) im Saarland