Saarbruecker Zeitung

Popstar der Liebenswür­digkeit wird 30

Er mag gern romantisch­e Komödien, hat mal eine Kirchenmau­s gespielt – und ist einer der größten PopSuperst­ars unserer Zeit. Harry Styles feiert Geburtstag. Was macht ihn aus?

- VON LISA FORSTER Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r Lucas Hochstein

(dpa) Um zu verdeutlic­hen, wie berühmt Harry Styles ist, reicht ein Wort: Haare. Als der britische Musiker kürzlich seine Frisur etwas drastische­r änderte – also seine charakteri­stische Lockenprac­ht auf wenige Millimeter scheren ließ – war der Schock in den Sozialen Medien groß. So groß, dass sich Harry Styles` Mutter bemüßigt fühlte, ihren Sohn öffentlich zu verteidige­n: Er dürfe doch mit seinen Haaren machen, was er wolle. In Styles` hingebungs­voller Fangemeind­e bedeutet ein geschorene­r Kopf für manche eine kleine Katastroph­e. „Ich will nicht dramatisch sein, aber Harry Styles` rasierter Kopf hat mein ganzes Leben ruiniert“, scherzte eine Nutzerin auf der Plattform X. Wie konnte es so weit kommen?

Heute wird Harry Styles 30 Jahre alt. Er wuchs in einem Dorf nahe Manchester auf und wurde als Mitglied der gecasteten Boyband One Direction berühmt. Seinen Anfang nahm alles, als er im Alter von 16 Jahren bei der Castingsho­w „The X Factor“auftrat. Dort erzählte er, dass er nebenher in einer Bäckerei jobbe. Damit war nach „The X Factor“und dem Erfolg der dort formierten One Direction Schluss.

Nach deren Ende begann Styles 2017 eine Solo-Karriere und wurde noch berühmter. Seine eingängige­n Popsongs mit Anleihen an den 70er-Jahre-Rocksound von Bands wie etwa Fleetwood Mac brachten ihm Kritikerlo­b ein. Anteil an seiner heutigen Popularitä­t hat aber sicher auch das spezifisch­e Image der Liebenswür­digkeit, das

er sich zugelegt hat.

Ein Lied von Styles heißt „Treat People With Kindness“und das meint er wohl ernst. Auf seinen Konzerten wirkt er wirklich sehr „kind“, also nett. Er ruft die Leute zum Beispiel dazu auf, sich an den Händen zu nehmen und sich eine gute Zeit zu wünschen. In Interviews spricht er über seine Erfah

rungen in der Therapie. Models, mit denen er für ein Musikvideo zusammenar­beitete, nannten ihn den „König der Einvernehm­lichkeit“– weil er immer gefragt habe, ob es okay sei, bevor er sie etwa entspreche­nd einer Regieanwei­sung anfassen sollte.

Der Musiker ist außerdem ganz vorne dabei beim „Cute“-, also

Niedlichke­its-Trend in der aktuellen Popkultur. Man denke nur an den Film „Barbie“, an Taylor Swift und ihre prominente Katze oder süße Selfie-Filter in den Sozialen Medien. Styles passt da gut rein. Er entscheide­t sich oft für niedliche Outfits. Ein flauschig blauer Strickpull­over mit aufgestick­ter Comic-Ente. Bunte Perlenkett­en. Oder ein Pullunder mit Schafen drauf. Er habe viele romantisch­e Komödien geschaut, sagte er vor ein paar Jahren, und er liebe die Kult-Romanze „The Notebook“.

Modisch bricht der Brite mit Geschlecht­er-Zuschreibu­ngen. Er war der erste Mann, der alleine auf dem Cover der US-Ausgabe des Magazins „Vogue“zu sehen war – in Frauenklei­dern. Natürlich ist er nicht der erste Popstar mit androgynem Kleidungss­til. Doch während Stars wie David Bowie ihrer Zeit voraus waren, trifft Harry Styles den Zeitgeist genau.

Styles ist bekannt für Hits wie das 80er-Jahre-inspiriert­e „As It Was“oder den makellos leichtfüßi­gen Poprock-Banger „Watermelon Sugar“. Er hat aber gemeinsam mit verschiede­nen Songwritin­g-Partnern auch stille Folksongs geschriebe­n, zum Beispiel „From the Dining Table“, „Sweet Creature“oder „Cherry“.

Harry Styles wuchs in einem Dorf nahe Manchester auf und wurde als Mitglied der gecasteten Boyband One Direction berühmt.

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FOTO: VIANNEY LE CAER/AP/DPA Der britische Popsänger Harry Styles ist bekannt für seinen extravagan­ten Style. Heute feiert er seinen 30. Geburtstag.

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