„Go Asia“im alten Kaufhof wieder geschlossen
Erneut stehen Kunden des Lebensmittelgeschäfts in Saarbrücken vor verschlossenen Türen. Diesmal für immer?
(tho) Das neue Jahr hatte schon nicht gut begonnen für die Saarbrücker Filiale der Supermarktkette „Go Asia“. Unverschuldet musste das Unternehmen in den ersten Tagen des Jahres die Türen im ehemaligen Kaufhof in der Bahnhofstraße geschlossen lassen – der Strom im Gebäude war abgeschaltet worden.
Am 5. Januar aber war das Geschäft wieder geöffnet, das Problem scheinbar behoben, die Kunden froh. Denn eigentlich ist der erst am 23. November eröffnete Laden mit seiner großen Auswahl an Spezialitäten von China bis Thailand sehr beliebt. „Go Asia“jedenfalls war mit dem Start im Saarland mehr als zufrieden, es sie „richtig gut angelaufen, sogar besser als gedacht“, hieß es. Am Mittwoch wurde das aus der Zentrale in Berlin nochmals bestätigt. Saarbrücken sei eine „tolle Stadt“, man wolle „sehr gerne bleiben“, die Nachfrage der Kunden sei enorm. Umso bitterer die Nachricht, die das Unternehmen am Dienstagabend via Instagram verkündete. Neben Ausrufezeichen und einem großen „ACHTUNG“auf rotem Grund steht dort zu lesen: „Diese Filiale bleibt vorübergehend geschlossen! Aufgrund der Stromlieferung unseres Hausmieters müssen wir unsere Filiale in Saarbrücken vorübergehend schließen.“
Gemeint ist sicher die fehlende Stromlieferung des Vermieters, die ja bereits Anfang Januar der Grund für die vorübergehende Schließung war. Wieder kündigt „Go Asia“an: „Wir versuchen unser Bestes, das Problem so schnell wie möglich zu beheben.“Zugleich bittet man um Verständnis und dankt für die Geduld und Treue. Man gebe Bescheid, „wenn wir wieder geöffnet haben“, heißt es weiter.
Allerdings stellt sich die Frage: Geht es wirklich weiter, tut sich „Go Asia“diesen unvorhersehbaren
Schlamassel noch länger an – oder war es das in Saarbrücken? Zumindest an diesem Standort. Der jetzige Standort ist seit Anbeginn an kurios, vorsichtig ausgedrückt. Will man in dem rund 800 Quadratmeter großen Geschäft einkaufen, muss man zunächst durch den „Lost Place“Kaufhof. Zu „Go Asia“kommt man durch einen gut fünf Meter breiten Korridor, der mit rot-weißem Absperrband vom großen Rest des ExWarenhauses abgetrennt ist. Links und rechts sieht man leere Regale und Dunkelheit.
Ob „Go Asia“hier eine Zukunft sieht, darauf konnte die Pressedame am Mittwoch noch keine konkrete
Antwort geben. Das Beste wäre, man könne im Ex-Kaufhof bleiben, dort sei schließlich jetzt alles „mit viel Mühe und Kraft“aufgebaut worden. Doch bei dem derzeitigen Vermieter und den vielen Unsicherheiten werde man auch über Alternativen nachdenken müssen. Ob man schon konkret nach einem neuen Standort sucht, dazu konnte die Dame keine Angaben machen.
Bekannt ist, dass „Go Asia“ein Untermieter von „Aachener“ist, dem einstigen Hoffnungsträger für die weitgehend leerstehende Riesen-Immobilie im Herzen der Landeshauptstadt. „Aachener“ist inzwischen allerdings genauso insolvent wie der Eigentümer des Gebäudes. Dabei handelt es sich nach SZ-Informationen um eine der vielen Tochtergesellschaften der undurchschaubaren Signa-Gruppe, die sich ebenfalls in schweren finanziellen Turbulenzen befindet.