Lichtblicke schaffen ist ihr Vereinszweck
Schwere Krankheiten können Betroffene und ihre Angehörigen in tiefe Krisen stürzen. Ein neuer Verein soll diesen Menschen Trost und Hoffnung schenken.
Leuchttürme geben Orientierung in der Dunkelheit. „Mama hat Leuchttürme geliebt“, sagt Kerstin Barkey. Ihre Mutter starb vor rund zwei Jahren. Das war für Kerstin Barkey einer der Gründe, einen Verein ins Leben zu rufen. Er hatte jetzt seine Gründungsversammlung in der Quierschieder Jahnturnhalle. Zum Gedenken an die Mutter von Kerstin Barkey und ihren vergeblichen Kampf gegen den Krebs dient „Lichter Leuchten“der Unterstützung von Betroffenen und deren Familien.
Als Vorsitzende wurde Anja Wagner-Scheid gewählt, die bereits zuvor souverän die Sitzung leitete. „Das mache ich sehr gerne“, sagte sie nach dem einstimmigen Votum für sie. Wagner-Scheid wohnt in Friedrichsthal und ist neben ihrer Arbeit als CDU-Abgeordnete im Landtag Vorsitzende und treibende Kraft des Vereins „Groß hilft Klein in Friedrichsthal“. Er entstand vor rund 15 Jahren und gilt als Vorbild beim Einwerben von Spenden. Wie „Groß hilft Klein“soll „Lichter Leuchten“Geld für einen guten Zweck zusammentragen. Trotz der Ähnlichkeiten zwischen den Vereinen gibt es doch Unterschiede.
Zwar setzen sich beide für die Förderung von Kindern und Jugendlichen ein. Doch „Lichter Leuchten“hat explizit in der Satzung festgehalten: „Es sollen Personen, die an schweren und lebensbedrohenden Erkrankungen leiden, sowie deren
Kerstin Barkeys Mutter ist vor rund zwei Jahren gestorben, und das war einer der Gründe, einen Verein ins Leben zu rufen.
Familien bei der Bewältigung daraus resultierender Probleme durch finanzielle Unterstützung und Kinder, Jugendliche und ihre Eltern in besonderen finanziellen Notlagen nach Maßgabe vorhandener Mittel unterstützt werden.“
Der eigentliche Ideengeber für den neuen Verein ist Siggi Monz, der nun zum Stellvertreter ernannt wurde. Er ist der Vater von Kerstin Barkey und weiß, wie sehr sie um ihre Mama trauert. Monz hatte Peter Saar, den Ortsvorsteher von Göttelborn, wo die Familie beheimatet war, dazu gedrängt, die Gründung des neuen Hilfsbündnisses auf den Weg zu bringen.
Denn ein Zusammenschluss wie „Lichter Leuchten“hat als Verein nicht nur immer einen seriöseren Auftritt. Er kann auch Spendenquittungen ausstellen. Das wiederum ist wichtig, um Geld zur Unterstützung zu sammeln, da Spenden ab einem gewissen Betrag steuerlich absetzbar sind. Peter Saar wird als Kassenwart über die Finanzen wachen. Sobald die Gründung juristisch bestätigt ist, können weitere Mitglieder beitreten. Als Mindest-Beitrag wurde ein Euro pro Monat festgelegt, gern darf es auch mehr sein.
Schriftführer ist Jörg Münz, einer der Söhne von „Mama“. Unter den elf Beisitzerinnen und Beisitzern
sind viele weitere Familienmitglieder, die den „Leuchtturm“zum Strahlen bringen möchten. Da die Meldungen für Kassenprüfer erst zaghaft erfolgten, lockte Peter Saar augenzwinkernd: „Es gibt auch Kaffee und Kuchen.“
Doch wie soll „Lichter Leuchten“nun genau vorgehen? Wie bereits erwähnt sollen Betroffene und Familien in Notlagen finanziell unterstützt werden. Der Verein soll mit Veranstaltungen, Projekten und weiteren Angeboten Spenden sammeln.
Er beteiligt sich zum Beispiel an örtlichen Festen mit einem Stand. Anja Wagner-Scheid wies darauf hin, dass auch „Groß für Klein in Friedrichsthal“versuche, nur im Ort Waren zu kaufen, was lokalen Händlern und Gewerbetreibenden zugutekommt. Und sie kann vor Ort besser Mitglieder gewinnen.
Die Aktivitäten des neuen Vereins beziehen sich auf Quierschied. Ausnahmen sollen gelten, etwa, wenn es Bedarf in der Nachbarkommune Sulzbach gibt. Auch „Groß für Klein in Friedrichsthal“sammelte im Herbst für eine Todkranke in Holz.
Der Lieblingsleuchtturm der Mutter von Kerstin Barkey ziert das Vereinssymbol von „Lichter Leuchten“. Sie engagierte sich im „Kinderhospiz- und Palliativteam Saar“in Merchweiler. Kerstin Barkey erzählt: „Auch der Aktionskreis hat immer jemandem geholfen – das führen wir nun weiter.“