Ein Heimkehrer wird Chef am OSP
Ex-Badminton-Nationalspieler Michael Fuchs übernimmt zum April die Führung des Olympiastützpunkts Rheinland-Pfalz/Saarland.
Der Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland mit seinen beiden Hauptsitzen in Saarbrücken und in Mainz bekommt zum 1. April dieses Jahres einen neuen Leiter – und er ist im Saarbrücker Stadtwald alles andere als ein Unbekannter.
Michael Fuchs, einer der herausragenden Doppel- und Mixedspieler in Deutschland mit zahlreichen internationalen Erfolgen wie Platz fünf im Mixed bei den Olympischen Spielen 2012 in London, wird die Nachfolge von Steffen Oberst antreten, der Ende Januar aus Altersgründen aus dem Dienst ausgeschieden ist. Oberst, zu seiner sportlichen Zeit aktiver Ringer, war in den vergangenen Jahren nicht unumstritten. So wurde ihm unter anderem mangelnde Präsenz vorgeworfen, auch sei der OSP Rheinland-Pfalz/Saarland, einer von 18 in Deutschland, in der Öffentlichkeit kaum sichtbar. Nach SZ-Informationen wurde mehrfach seitens des Trägervereins des OSP sowie durch Einflussnahme aus der saarländischen Sportpolitik versucht, Oberst abzulösen, was aber ohne Erfolg geblieben war.
Jetzt soll es also Fuchs richten – und eines kann man über den
mittlerweile 41-Jährigen wahrhaftig nicht sagen: Er ist alles andere als ein Leisetreter. Im Gegenteil. Schon in jungen Jahren, als seine Karriere in der Badminton-Nationalmannschaft an der HermannNeuberger-Sportschule gerade erst Fahrt aufnahm, fiel „Fuchsi“gerne
mal mit markigen Sprüchen auf. Als der gebürtige Würzburger 2005 vom VfB Friedrichshafen zum damaligen Bundesliga-Aufsteiger 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim wechselte, „war ich der Jungspund, bin neu zu einem Team gekommen, wo mit Kristof Hopp, den Brüdern Joachim
und Thomas Tesche oder Michael Keck große gestandene deutsche Spieler spielten. Im Laufe der Jahre hat das Personal dann immer mal gewechselt. Marc Zwiebler, Johannes Schöttler, Dieter Domke – es waren tolle Spieler, mit denen ich zusammen in einem Team spielen
durfte. Und wir hatten alle gemeinsam immer eine gute Zeit“, erinnert sich Fuchs, der selbst über all die Jahre die Konstante schlechthin beim BCB war. Insgesamt zehn Mal gewann Fuchs mit dem BCB den Titel des deutschen Mannschaftsmeisters – eine außergewöhnliche
Bilanz des Rechtshänders, dessen beste Platzierung im Mixed Weltranglistenrang sechs war.
Nun freut sich Fuchs unbändig auf seine neue Aufgabe. „Es hat schon etwas von Heimkommen“, sagt der 95-fache Nationalspieler: „Ich habe den überwiegenden Teil meiner leistungssportlichen Karriere hier am OSP verbracht. Es ist wahrlich eine Herzensangelegenheit und eine echte Herausforderung, die ich mit großer Lust angehe.“Helfen wird Fuchs dabei sicher seine Erfahrung, die er in seinen 14 Jahren am und rund um den OSP sammeln konnte.
Der diplomierte Sportwissenschaftler, der nach seiner aktiven Karriere erst Sportdirektor und Jugend-Nationaltrainer in der Schweiz und dann Bundestrainer Nachwuchs beim Deutschen Badmintonverband war, versteht den OSP als „Dienstleister für die entsprechenden Verbände und Athleten“. Dass er vor Ort auf ehemalige Weggefährten aus seiner aktiven Zeit trifft, dürfte kein Nachteil sein. In den nächsten Wochen wird der Familienvater (zwei Kinder), der gerade ein Jahr Elternzeit hinter sich hat, seinen Umzug aus den Niederlanden nach Saarbrücken organisieren.
Der Bundesländer-übergreifende Olympiastützpunkt RheinlandPfalz/Saarland mit seinen Sitzen in Saarbrücken und Mainz betreut insgesamt acht olympische Sportarten als Bundesstützpunkte – Badminton (Saarbrücken), Ringen (Saarbrücken), Triathlon (Saarbrücken), Leichtathletik (Saarbrücken, Zweibrücken), Kanuslalom (Bad Kreuznach), Rudern (Mainz), Trampolinturnen (Bad Kreuznach) und Bahnrad (Kaiserslautern).
„Es ist wahrlich eine Herzensangelegenheit und eine echte Herausforderung, die ich mit großer Lust angehe.“Michael Fuchs, der künftige Leiter des Olympiastützpunkts Rheinland-Pfalz/Saarland