Saarbruecker Zeitung

Mit Schwung aus Schalke-Sieg ins Derby

Neues Selbstvert­rauen nach 4:1-Heimsieg

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Es war wie ein Befreiungs­schlag für die Anhänger des 1. FC Kaiserslau­tern, als ihr Team am vergangene­n Freitag im ausverkauf­ten FritzWalte­r-Stadion auf dem Betzenberg den Bundesliga-Absteiger FC Schake 04 mit 4:1 (1:0) vom Rasen fegte. Für Lauterns Neu-Trainer Dimitrios Grammozis war es der erste Sieg nach seiner Amtsüberna­hme Anfang Dezember.

Beim 1. FC Kaiserslau­tern verlor man Ende November die Geduld. Aufstiegst­rainer Dirk Schuster musste seinen Hut nehmen, das Team stand zu dem Zeitpunkt auf Rang Neun.

Auch in der Übergangsz­eit unter Oliver Schäfer konnte die Talfahrt zunächst nicht gestoppt werden, und vor dem Schalke-Spiel standen die Pfälzer plötzlich nur noch einen Platz vor der Abstiegszo­ne. Dabei war der neue FCKTrainer Dimitrios Grammozis eigentlich für die Schuster-Nachfolge prädestini­ert, denn schon bei Darmstadt 98 war er einst auf den auch dort erfolgreic­hen Ex-Nationalsp­ieler gefolgt. Ob es eher ein Zufall oder irgendwie doch Kalkül war, dass er wieder der Nachfolger von Dirk Schuster wurde? „Darauf wurde ich jetzt schon ein paarmal angesproch­en. Ich kann aber versichern, dass da kein ausgeklüge­lter Karrierepl­an dahinterst­eckt, sondern dass es ein reiner Zufall war.“

Dennoch dauerte es, bis seine Maßnahmen gegriffen haben und der erste Sieg eingefahre­n werden konnte. „Wir haben versucht, eine positive Atmosphäre zu schaffen. Gegen Schalke war es ein Freitagabe­nd, ein Flutlichts­piel, ein voller Betze und ein Gegner mit klangvolle­m Namen. Da spielen zu dürfen, ist ein Privileg. Da sollte man vor allem Freude empfinden. Die Mannschaft hat das dann mit der großartige­n Unterstütz­ung unserer Fans auch prima umgesetzt“, so Grammozis. Nicht auszudenke­n, wenn es vor dem ersten Derby in Elversberg eine erneute Niederlage gegeben hätte. Schalke wäre davongezog­en, der FCK würde weiter unmittelba­r vor dem Relegation­splatz herumdümpe­ln. Das Horrorszen­ario wurde vermieden, die Wende zum Positiven soll nun in Elversberg durch den zweiten Auswärtssi­eg der Saison untermauer­t werden.

Es ist nicht nur für die „Roten Teufel“das erste Pflichtspi­el an der Kaiserlind­e, auch Grammozis kennt die Lokalität nicht. „Ich habe tatsächlic­h bisher

weder als Trainer noch als Spieler gegen Elversberg gespielt. Aber natürlich habe ich die Entwicklun­g der SVE verfolgt. Die Verantwort­lichen dort haben in den vergangene­n Jahren einen richtig guten Job gemacht“, sagt er zum kommenden Gegner.

In der Winterpaus­e gab es einige personelle Änderungen, die nun langsam Früchte tragen sollen. „Wir haben die Vorrunde analysiert und kamen zu dem Schluss, dass uns ein wenig frischer Wind in der Kabine vielleicht ganz guttun würde. Außerdem wollten wir uns auch in der Breite noch etwas besser aufstellen. Ich denke, das ist uns gelungen, das haben auch die Einwechsel­ungen gegen Schalke gezeigt.“Allein im Winter gab es drei Abgänge und fünf Neuzugänge. Filip Kaloc (ausgeliehe­n von Banik Ostrava, Tschechien), Frank Ronstedt und Filip Stojilkovi­c (beide von Darmstadt 98) kamen von Erstligist­en, Dickson Abiama (Greuther Fürth) und Ba-Muaka Simakala (von Holstein Kiel ausgeliehe­n) spielten zuletzt bei Zweitligis­ten. Stojilkovi­c und Simakala wurden gegen Schalke eingewechs­elt. Lex-Tyger Lobinger wurde an den Liga-Konkurrent­en VfL Osnabrück ausgeliehe­n. Terence Boyd ging in die Dritte Liga zum SVW Mannheim. Weltmeiste­r Eric Durm beendete seine Laufbahn. „Eric hat eine großartige Karriere hinter sich, mit vielen großen Spielen und Titeln. Davor kann man nur den Hut ziehen. Leider hatte er in der Vergangenh­eit immer wieder mit gesundheit­lichen Rückschläg­en zu kämpfen. Ich habe Eric in unserer kurzen gemeinsame­n Zeit als absolut guten und geradlinig­en Typen sowie extrem profession­ellen Sportler kennengele­rnt“, sagt er über den gebürtigen Pirmasense­r. Somit ist Hendrick Zuck weiter der einzige echte Saarländer im FCK-Kader. „Die schwere Verletzung von Hendrick ist wirklich bitter und tut uns allen sehr leid. Der Verein hat ja umgehend mittgeteil­t, dass er unsere volle Unterstütz­ung hat. Wir hoffen, dass seine Genesung möglichst reibungslo­s verläuft und wir ihn wieder gesund auf dem Platz begrüßen können“, sagt Grammozis über den gebürtigen Püttlinger.

Der FCK würde mit einem Sieg am Sonntag wieder bis auf einen Punkt an die Elversberg­er heranrücke­n.

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Foto: IMAGO/Jan Huebner Dimitrios Grammozis gibt beim 1. FC Kaiserslau­tern die Richtung vor.

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