Bahnstreik-Drama: Saarbrücker Firma rettet Klassenfahrt
Die Klassenfahrt der 8c des Schloss- Gymnasiums nach Bayern war lange geplant. Der Bahnstreik drohte alles zunichtezumachen. Dann klappte es doch.
Über Monate hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c des Gymnasiums am Schloss in Saarbrücken auf ihre Klassenfahrt nach Garmisch-Partenkirchen gefreut. Mehr noch: Weil die Lehrer ihnen weitgehend freie Hand bei der Wahl der konkreten Reiseziele ließen, kümmerten sie sich besonders engagiert, recherchierten fleißig im Internet und stellten ein spannendes Programm auf die Beine. Die spektakuläre Aussicht von der Zugspitze und der Besuch der Olympiaschanze in Garmisch spornten alle noch mehr an, so berichtet es eine Mutter unserer Zeitung.
Dann der Schock! Wenige Tage vor der geplanten Abfahrt macht die Bahn den Kindern einen Strich durch die Rechnung. Denn um ihr Budget einhalten zu können, hatten sie frühzeitig Zugtickets gekauft. Weil schon zu Jahresbeginn gestreikt worden war, hatte man sogar die Hoffnung, dass zur Zeit der Klassenfahrt alles glattlaufen würde.
Weit gefehlt! „Dass die schon wieder streiken und wir deshalb nicht auf Klassenfahrt gehen können, hat uns richtig sauer gemacht“, beschreiben die beiden Hauptorganisatoren Tom und Max (beide 13) die Stimmung in der Klasse nach Bekanntwerden der GDL-Pläne. „Viele von uns hatten in der Grundschule wegen Corona schon keine Klassenfahrt, da hatten wir uns jetzt natürlich doppelt drauf gefreut!“
Das Problem: Kurzfristig eine Alternative für die Reise nach Bayern zu finden, war entweder unmöglich oder viel zu teuer. Auch wenn fieberhaft nach einer Lösung gesucht wurde: Die Hoffnung schwand von Tag zu Tag. Die Klassenfahrt stand vor dem endgültigen Aus!
Selbst die Hilfe von engagierten Eltern, die die Schüler und den Klassenlehrer unterstützen wollten, blieb zunächst erfolglos. Sie fragten verschiedene Busunternehmen an, leider sprengten auch deren Angebote den finanziellen Rahmen der Klasse. Doch dann, so erzählt es eine Mutter, habe ein Anruf beim Saarbrücker Familienunternehmen Anton Götten Reisen, dem man die verzwickte Lage schilderte, die Wende gebracht. Das „großzügige Entgegenkommen“des Unternehmens habe in bester saarländischer Manier die Klassenfahrt gerettet.
Jay-Jay Götten bestätigt auf SZ
Nachfrage, dass man auf Geld verzichtet habe, um den Schülern zu helfen. Man sei „bis an die Schmerzgrenze gegangen, eigentlich sogar noch darunter“. Man habe die Kinder einfach nicht hängenlassen wollen. „Meine Schwester war ja auch mal am Schloss“, so Götten, der schließlich das Okay für die gut 500 Kilometer lange Fahrt gab.
Und damit die Schüler sehr, sehr glücklich machte. „Sie hätten mal meine Klasse sehen sollen, als ich die guten Neuigkeiten überbringen durfte. Da waren alle außer sich vor Freude!“, sagt Klassenlehrer Tobias Broske. Nach der ganzen Aufregung sei man „einfach dankbar für die tolle Unterstützung“. Die Hinfahrt am Montag lief reibungslos, wurde der SZ berichtet. Bleibt zu hoffen, dass Rückfahrt an diesem Freitag ebenfalls reibungslos verläuft. Die Rückfahrt mit der Bahn …