Nach 87 Jahren ist bei Muhlke am Samstag endgültig Schluss
(tho) Prächtige Vasen, Kaffeekannen aus Porzellan, Gläser en masse, Messer, Messerblöcke. Pfeffermühlen, Pfannen, Töpfe, Austernbesteck, Knoblauchpressen, Käsereiben. Aber auch: ein handbemalter Teller für fast 3000 Euro. Oder: ein Kristallglas der Marke Baccarat für 230 Euro.
„Es sind wirklich noch absolute Schätze da“, sagt Räumungsprofi Gerhard Schneider, „alles Handarbeit!“Schneider gerät ins Schwärmen, wenn er durch das „Haus
Muhlke“in der Sulzbachstraße am St. Johanner Beethovenplatz läuft.
Vor sage und schreibe 87 Jahren hat das Geschäft erstmals eröffnet in der Landeshauptstadt, war in der Bahnhofstraße zu Hause, ist mehrfach umgezogen, an diesem Samstag ist nun endgültig Schluss.
Um 16 Uhr schließt Muhlke für immer, bis dahin gibt es „50 Prozent auf alles“, erklärt Schneider. Er hat Firmenchef Jürgen Muhlke (87) in den vergangenen drei Monaten dabei geholfen, den Räumungsverkauf über die Bühne zu bringen.
Viel wurde verkauft, viel aber ist auch noch vorhanden, teilweise gleicht der Laden einem Museum für Tisch- und Wohnkultur. „Wir haben hier noch eine Riesenauswahl“, sagt Schneider und erklärt: „Wir haben zwar viele Stammkunden aus Saarbrücken und Umgebung, die von dem Ausverkauf gehört haben und gekommen sind. Aber für die wirklich hochwertige Ware gibt es nur einen relativ kleinen Kundenkreis.“Jürgen Muhlke, der „bis zum bitteren Ende“im Laden bleiben möchte, wie er sagt, war zuletzt noch praktisch täglich vor Ort. Künftig müsse er sich noch mehr um seine Frau kümmern, die erkrankt ist, sagt der 87-Jährige. Er ist deshalb „etwas erleichtert“, wenn sich die Tür am Samstag zum letzten Mal schließen wird. Was mit den Sachen passiert, die nicht verkauft werden? „Da wird mir schon was einfallen“, sagt Muhlke. Und wer Interesse habe: „Die Ladeneinrichtung ist bald auch zu haben.“