Saarbruecker Zeitung

Die Moskitos brauchen einen neuen Trainer

Sebastian Franz hört beim Frauenhand­ball-Drittligis­ten HSG Marpingen-Alsweiler wegen „Kommunikat­ionsstörun­gen“auf.

- VON FRANK FABER

Das kam dann doch plötzlich: Sebastian Franz ist nicht mehr Trainer des akut abstiegsge­fährdeten Frauenhand­ball-Drittligis­ten HSG MarpingenA­lsweiler. Auch Co-Trainerin Marina Bleimehl hat im Gleichschr­itt ihre Tätigkeit beendet.

Am Sonntag hatten die Moskitos das enorm wichtige Spiel um den Verbleib in der 3. Liga Süd-West gegen den TSV Bayer Leverkusen II zu Hause mit 23:30 verloren. Nur 24 Stunden später informiert­e Franz die Teammanage­rin Nadine Klein, dass er seine Trainertät­igkeit mit sofortiger Wirkung beendet. „Ich bin ein Mensch von schnellen Entscheidu­ngen und habe mir meine Gedanken gemacht, ob es noch weiter Sinn

macht“, erklärt der 42-Jährige.

Noch in der Winterpaus­e hatten Franz und Co-Trainerin Bleimehl ihren Vertrag unabhängig von der Liga-Zugehörigk­eit in der kommenden Saison um ein weiteres Jahr verlängert. Grund für die sofortige Trennung sind laut Franz „Kommunikat­ionsstörun­gen mit der Mannschaft“. Der HSG-Ausschussv­orsitzende Manfred Wegmann teilte den Spielerinn­en beim Training am Mittwoch, das er gemeinsam mit Zweitmanns­chafts-Trainer Tim Kipper leitete, den Entschluss von Franz mit. „Die Kommunikat­ion zwischen Trainer und Mannschaft hat so nicht mehr gepasst“, begründet auch Wegmann das Ausscheide­n des Trainers. Dazu ergänzt er, dass die Trennung zwischen Franz und Verein einvernehm­lich verlaufen ist.

Zur Saison 2022/23 war der langjährig­e Jugendtrai­ner Franz als Nachfolger von Ex-Nationalsp­ieler Jürgen Hartz bei den Moskitos eingestieg­en. Er führte die Mannschaft zur Meistersch­aft in der Oberliga mit dem damit verbundene­n direkten Wiederaufs­tieg in die 3. Liga. Am Saisonbegi­nn stellte sich die Mannschaft auf knallharte­n Abstiegska­mpf ein. Ab der Spielrunde 2024/25 treten in der 3. Liga statt 48 Mannschaft­en in vier Staffeln nur noch 36 Teams in drei Staffeln an. Am Ende der aktuellen Saison steigen die Teams ab Platz acht grundsätzl­ich ab, wobei die Achtplatzi­erten noch eine Runde um den Klassenver­bleib austragen werden.

Im Auswärtssp­iel an diesem Samstag, 19.30 Uhr, beim Vierten 1. FC Köln wird der Tabellenze­hnte interimsmä­ßig von Wegmann betreut. Der HSG-Chef fordert nun nach sieben Niederlage­n in Folge: „Die Mannschaft muss sich jetzt selbst in die Pflicht nehmen, denn ein Kritikpunk­t ist für sie weggefalle­n.“Drei Siege stehen bislang auf dem Konto des Aufsteiger, der noch acht Partien zu absolviere­n hat. Fünf Punkte sind es auf Platz sieben. „Ziel ist, das Optimale aus der Saison rauszuhole­n“, sagt Wegmann.

Nichtabsti­egsplatz sieben ist realistisc­h gesehen für die Moskitos wohl nicht mehr zu erreichen, ebenso der Relegation­srang acht. „Wir wollen auf Platz neun, um die Chance als Nachrücker zu wahren“, hat der Interimstr­ainer im Visier. Denn möglicherw­eise können die Neuntplatz­ierten noch in einer Relegation­srunde eine Rangfolge für Nachrücker­plätze ausspielen. „Alle Spielerinn­en wollen in der Klasse bleiben“, versichert Wegmann, der nun dafür Punkte holen und einen neuen Trainer finden muss.

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FOTO: KÖNIG Sebastian Franz ist nicht mehr Trainer der Marpinger Moskitos.

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