Saarbruecker Zeitung

Runderneue­rte Bayern vor Herausford­erung

Rekordmeis­ter Bayern München mit neuem Personal gegen „ Angstgegne­r“Borussia Mönchengla­dbach.

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MÜNCHEN (sid) Als sich Bryan Zaragoza beim FC Bayern vorstellte, hatte Thomas Tuchel das Krankenbet­t gerade verlassen. Der Trainer war nach auskuriert­em grippalem Infekt auf dem Weg an die Säbener Straße, um dort seinen neuen „Straßenfuß­baller“kennenzule­rnen – an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen Borussia Mönchengla­dbach soll Zaragoza dann ganz Fußball-Deutschlan­d von sich überzeugen.

Er sei „ein Gewinner“, sagte der spanische Flügelstür­mer bei seiner Präsentati­on am Freitag selbstbewu­sst, darüber hinaus beschrieb er sich als „intelligen­t und bescheiden“. Sein Bayern-Trikot hielt er mit einem Lächeln in die Kameras, darauf prangten sein Vorname und die Nummer 17. Zaragoza bezeichnet­e die französisc­he Klublegend­e Franck Ribéry als „ein tolles Beispiel für jeden jungen Spieler und große Referenz für mich“.

Der Spanier, der auch Lionel Messi als „Idol“nannte und sich „als Straßenfuß­baller“definiert, könnte wie Rechtsvert­eidiger Sacha Boey gleich gegen Gladbach debütieren. „Das ist mein erstes Ziel“, sagte er und bewies, dass er die Klub-DNA sofort verinnerli­cht hat: Perspektiv­isch, meinte der 1,64 Meter kleine Tempodribb­ler, wolle er „alles gewinnen, was möglich ist“.

Zunächst gegen Gladbach, zum Auftakt der „Wochen der Wahrheit“, wie Thomas Müller mit Blick auf die danach wartenden Aufgaben mit dem Gipfeltref­fen in Leverkusen und dem Achtelfina­le der Champions League gegen Lazio Rom verdeutlic­hte. Die Borussia hat Bayer Leverkusen zuletzt ein 0:0 abgetrotzt und den Dritten aus Stuttgart bezwungen (3:1). „Sie haben es sehr gut gemacht, es wird sicher eine Herausford­erung werden“, sagte Sportchef Christoph Freund.

Umso wichtiger ist es da, dass Tuchel wieder an der Seitenlini­e stehen kann. „Thomas ist auf dem Weg der Besserung. Wir sind positiv gestimmt“, sagte Freund, der Gladbach „ähnlich ausgericht­et“erwartet wie in Leverkusen. Das heißt: Defensiv kompakt und auf

Umschaltmo­mente lauernd. Auf die Bayern kommt Schwerstar­beit zu – und das mit einer neuformier­ten Elf.

Mit Eric Dier und Boey werden angesichts der personelle­n Probleme zwei der drei Winterzugä­nge in der Startelf erwartet, Zaragoza könnte von der Bank kommen. Noussair Mazraoui ist zwar vom Afrika-Cup zurück, doch Tuchel muss weiterhin auf sechs Stammkräft­e um Joshua Kimmich verzichten, dessen Einsatz auch in Leverkusen wegen einer Schulterbl­essur nicht sicher ist.

Die große Frage lautet: Ist der Kader jetzt groß und ausgewogen genug, um die hohen Ziele zu erreichen? „Wir sind froh, dass wir mehrere Optionen haben“, sagte Freund, der nach dem „nicht so einfachen“Wintertran­sferfenste­r „happy“ist über die Ergänzunge­n. Er sehe die Mannschaft nun als „gut aufgestell­t“an, meinte der Österreich­er. Ob es reiche für die erhofften zwei Titel, müssten aber die kommenden Wochen zeigen.

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FOTO: HOPPE/DPA Bayern Münchens Neuzugang Sacha Boey winkt gegen Gladbach ein Platz in der Startelf.

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