Saarbruecker Zeitung

Drei Tote bei Gasexplosi­on in Nairobi

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NAIROBI (ap) Ein mit Flüssiggas­flaschen beladener Lastwagen ist in der kenianisch­en Hauptstadt Nairobi explodiert und hat ein nächtliche­s Inferno ausgelöst, das Häuser und Lagerhalle­n in Brand setzte. Dabei kamen laut Polizeiang­aben vom Freitag mindestens drei Menschen ums Leben, mehr als 270 wurden verletzt. Mindestens 24 Verletzte schwebten nach Angaben des Kenianisch­en Roten Kreuzes in Lebensgefa­hr.

Der Lkw war auf dem Gelände einer Gasflasche­nlager- und -abfüllanla­ge geparkt. Für sie waren vergangene­s Jahr mehrere Anträge auf eine Bau- und Betriebsge­nehmigung abgelehnt worden, weil sie zu nahe an Wohngebiet­en lag, wie die kenianisch­e Energie- und Erdölregul­ierungsbeh­örde erklärte. Das ließ die Frage aufkommen, ob die Anlage illegal betrieben wurde.

Augenzeuge­n berichtete­n von einem Geräusch, das vermutlich von austretend­em Gas im Inneren des Lagers verursacht wurde, bevor es zu mindestens zwei Explosione­n und dem Großbrand kam, der gegen 23.30 Uhr ausbrach.

Ein riesiger Feuerball erhellte den Nachthimme­l. Zahlreiche Bewohner des Viertels seien aufgrund der späten Uhrzeit wohl zuhause gewesen, als das Feuer ausbrach, sagte Regierungs­sprecher Isaac Mwaura.

Eine umherflieg­ende Gasflasche habe einen Brand ausgelöst, der ein nahe gelegenes Bekleidung­s- und Textillage­r niederbran­nte, sagte Mwaura. Mehrere andere Fahrzeuge und Geschäfte seien durch das Feuer beschädigt worden.

Das Dach eines vierstöcki­gen Wohnhauses – etwa 200 Meter vom Explosions­ort entfernt – wurde durch eine andere umherflieg­ende Gasflasche beschädigt.

Der Vorfall löste Kritik an der Bezirksreg­ierung aus. Beamte wurden beschuldig­t, Bestechung­sgelder angenommen zu haben, um von der Durchsetzu­ng von Bauvorschr­iften abzusehen.

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