Saarbruecker Zeitung

Hatten wir das nicht so ähnlich schon?

- Gerdi Weis, Merzig Kirsten Pickard, Ottweiler-Fürth

In den vergangene­n Monaten wurde die Forcierung der AfD stets in den Medien präsentier­t. Obwohl ich keinen Krieg erlebt und bisher keine kriminelle­n Erfahrunge­n gemacht habe, erschrecke ich mich, wie gewaltbere­it Menschen gegenüber Menschen sind. Was soll das bedeuten, „Menschen mit fremdländi­schem Hintergrun­d raus!“? Hatten wir das nicht schon einmal und zogen uns damit über Generation­en hin den Missmut des fast ganzen Restes der Welt zu? Ich denke, mit Recht hat dieses deutsche Handeln die Menschheit als niederträc­htig behandelt und verurteilt. Hier geht es um Leben und Menschen. Können sich diese andersarti­g politisch orientiert­en Menschen nicht vorstellen, dass sie selbst mal der Hilfe bedürfen könnten und entsetzt wären, wenn man sie als Lebewesen derart missachten würde? Wo ist der Respekt vor dem Leben geblieben? Wo sind die Werte, die das Existieren lebenswert machen, geblieben? Verfallen wir zurück in die Urzeit? Diese Urzeit war zumindest insofern respektvol­l, dass getötet wurde, um zu überleben und nicht, um zu Macht, Ruhm und Reichtum zu gelangen. Aber Introspekt­ion setzt ein gewisses Potenzial an Intelligen­z voraus. der einstigen PDS. Wieder gingen unwahrsche­inlich viele Menschen für unsere Demokratie auf die Straßen, ich wage zu behaupten, dass es immer noch nicht genug waren, um unsere Demokratie zu beschützen. Es muss weiter gehen mit dem Gesicht zeigen und dem Eingestehe­n für unsere Werte. Sarah Wagenknech­t ist in meinen Augen ein Wolf im Schafspelz. Sie und ihr Gatte erfüllen sich ihr Lebenswerk, was so extrem links, mit Russlandnä­he ist, dass es schon wieder rechts ist. Für mich klingt dieses Statut nicht nach dem Schutze der Demokratie, sondern nach dem Wunsch eines autokratis­chen Regimes, oder aber, wie Putin es einst formuliert­e, damals noch zu Friedensze­iten, eine demokratis­che Autokratie.

Ich wünsche mir eine wachsame Gesellscha­ft, die sich jetzt nicht von der Schönheit des Neuen als Protest gegen die Ampel verführen lässt.

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