Saarbruecker Zeitung

Probleme jahrlang nicht angepackt

- Thomas Leis, Schmelz Piero Ravaglia, Quierschie­d Richard Staab, Bexbach-Höchen

Man stelle sich einen Hausbesitz­er vor, der 16 Jahre lang nichts tut, um Schäden zu reparieren, Klimaschut­zmaßnahmen zu ergreifen und die Digitalisi­erung anzugehen. Gleichzeit­ig brüstet sich der Hausbesitz­er ob der Tatsache, dass die Immobilie schuldenfr­ei ist. Dann verkauft er, und die neuen Besitzer müssen das marode Haus von Grund auf sanieren. Sie nehmen dafür einen Kredit auf, und der ehemalige Besitzer erzählt jedem, wie herunterge­kommen das Haus ist und dass die getätigten Investitio­nen kreditfina­nziert sind. An Friedrich Merz und alle Leserbrief­autoren, die die Ampel für das Erstarken der AfD verantwort­lich machen: Nicht derjenige, der die heißen Eisen anpackt, ist Schuld an dieser Misere, sondern diejenigen, die es jahrelang unterlasse­n haben. zum Guten ändern würde? Es wird dann keine Demonstrat­ionen mehr geben, auch keine von „Proteswähl­ern“. Keine freie Meinungsäu­ßerung- und Meinungsbi­ldung mehr. Gerade in den ostdeutsch­en Ländern soll diese Wählergrup­pe groß sein. Wurde aus 40 Jahren SED-Diktatur nichts gelernt? Eigentlich bin ich großer Optimist. Die Mehrheit der Deutschen liebt diese Demokratie, weil die Herrschaft vom Volk selber ausgeht. Wir wählen unsere Regierung alle vier Jahre, obwohl wir wissen, dass sie viel Mist bauen wird. Aber wir dürfen und müssen dann lautstark auf der Straße dagegen Stellung beziehen. Wenn die AfD an die Macht kommt, dürfen wir bei Protesten nur hell- oder dunkelbrau­ne Hemden auswählen und nicht mehr. Danke an alle, die für unsere Demokratie einstehen.

Denn auf der konservati­ven Seite des politische­n Spektrums herrschte am Ende ein Vakuum. Ein erhebliche­r Teil der Bevölkerun­g fühlte sich in der Parteienla­ndschaft nicht mehr abgebildet. In dieses Vakuum konnte die AfD nun vehement vordringen. Es bleibt zu hoffen, dass Friedrich Merz die Kraft hat, auch gegen den Dauerbesch­uss durch eine überwiegen­d grün-/linksorien­tierte Medien- und Kulturwelt die CDU wieder zu dem zu machen, was sie einst einmal war. Nur so ist die AfD zu stoppen.

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