Saarbruecker Zeitung

Studie: Kräftiger Mietanstie­g in Metropolen

- SZ-INFOGRAFIK/Michael Steffen, QUELLE: IMMOBILIEN­SPEZIALIST JONES LANG LASALLE (JLL)/DPA

FRANKFURT (dpa) Eine enorme Nachfrage nach Wohnraum, stockender Neubau und Mieter in der Kostenfall­e: Der Druck auf den Wohnungsma­rkt deutscher Metropolen hat zugenommen. Im zweiten Halbjahr 2023 kletterten die Angebotsmi­eten in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig gemessen am Vorjahresz­eitraum im Schnitt um 8,2 Prozent, wie eine Analyse des Immobilien­spezialist­en Jones Lang LaSalle ( JLL) zeigt. Das war mehr als ein Jahr zuvor (6,3 Prozent) und im Schnitt über fünf Jahre (5 Prozent). Die Experten sehen kein Ende des Aufwärtsdr­ucks.

Für die Studie wurden rund 35 000 Miet- und 41 000 Kaufinsera­te für Neubauten und Bestandsge­bäude ausgewerte­t. Angebotsmi­eten bedeuten keine Abschlüsse. Manchmal weicht die vereinbart­e Miete ab, aber seltener als beim Immobilien­kauf.

Äußerst kräftig war der Anstieg der Angebotsmi­eten in Berlin und Leipzig mit prozentual zweistelli­gen Raten. In der Hauptstadt sah

JLL sogar einen Sprung von gut 21 Prozent. In den anderen Metropolen fielen die Zuwächse mit Raten mit zwischen 5 und 7 Prozent niedriger aus. Seit Längerem beobachten Experten einen starken Mietanstie­g in Berlin und verweisen auf die starke Zuwanderun­g. Die Hauptstadt nähere sich mit den zuletzt inserierte­n Mieten von im Schnitt 19,42 Euro pro Quadratmet­er und Monat München (22,50 Euro) als teuerste deutsche Stadt an, schrieb JLL.

Insgesamt fiel die Dynamik in den Metropolen kräftiger aus als in kreisfreie­n Städten. Dort zogen die Angebotsmi­eten binnen zwölf Monaten um 4,8 Prozent an. In den Landkreise­n kletterten sie um 5,5 Prozent. Angesichts des Wohnungsma­ngels sei der Anstieg nicht verwunderl­ich, sagte Autor Sören Gröbel.

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