Saarbruecker Zeitung

Verbrauche­rzentrale informiert über Künstliche Intelligen­z

- VON MARKO VÖLKE Produktion dieser Seite: Lucas Hochstein, Vincent Bauer

SAARBRÜCKE­N Seit ein paar Monaten ist sie in aller Munde: Künstliche Intelligen­z, kurz KI. Dabei ist dieser Begriff eigentlich nicht neu. „In der Forschung und Produkt-Entwicklun­g im Digitalumf­eld hat das Thema Künstliche Intelligen­z beziehungs­weise maschinell­es Lernen bereits seit Jahrzehnte­n einen Stammplatz“, erklärt die Verbrauche­rzentrale Saarland in einem Podcast. Doch erst der öffentlich­e Zugang zu Anwendunge­n wie „ChatGPT“, einem textbasier­ten Dialogsyst­em, das KI einsetzt oder „Midjourney“, eine KI, die in der Lage ist, Kunst zu erschaffen Ende 2022 habe dafür gesorgt, dass in Medien und Politik dauerhaft und hitzig über den Einsatz intelligen­ter, selbstlern­ender Software diskutiert wird.

Aber was genau ist eigentlich KI? „Bei der Künstliche­n Intelligen­z werden Informatio­nssysteme so entwickelt, dass sie kognitive Fähigkeite­n des Menschen, etwa das Lernen, die Wahrnehmun­g und die Kreativitä­t, möglichst gut nachahmen“, erläutert die Verbrauche­rzentrale Saarland. Ziel sei es, dass die Systeme bestimmte Aufgaben automatisi­ert übernehmen.

Die KI wird mit allerhand Daten „gefüttert“. Diese analysiert sie nach bestimmten Kriterien und gibt sie sortiert wieder aus. Das kann entweder nach sehr starren Vorgaben ablaufen, wie zum Beispiel bei Algorithme­n oder auch durch komplexe Prozesse wie beim „maschinell­em Lernen“, erläutert die Verbrauche­rzentrale.

Sprachassi­stenten wie Siri, Alexa und Co. nutzen Künstliche Intelligen­z auf vielfältig­e Weise. In einem ersten Schritt wird der Sprachbefe­hl der Nutzer von einer KI erkannt. Hierbei wird die Stimmen-Eingabe analysiert und der geäußerte Befehl interpreti­ert. In weiteren Schritten finden dann weitere KIs Anwendung und setzen den Befehl um. Auch Geräte im „Smart Home“können per Sprachbefe­hl gesteuert werden. „Schalte die Heizung an“oder „fahre die Rollos runter“sind einfache Beispiele. Durch den Einsatz weiterer KIs könne der Funktionsu­mfang deutlich erhöht und teilweise automatisi­ert werden, so die Verbrauche­rschützer weiter.

Doch wie jede neue Erfindung berge auch die KI einige Risiken: Bei ihrem Einsatz werden umfangreic­h Daten erhoben und verarbeite­t: Anmeldedat­en, Adressen, Zahlungsmi­ttel, Hör- und Sehgewohnh­eiten, Bewegungsm­uster und so weiter. Wo Daten gespeicher­t werden, bestehe immer das Risiko, dass diese in falsche Hände geraten, warnt die Verbrauche­rzentrale Saar.

Fehler könnten an vielen Stellen auftreten: bereits bei der Programmie­rung, der Datenerheb­ung, der Datenauswe­rtung und auch bei Umsetzung des Befehls. Ein Beispiel hierfür ist das autonome Fahren: Wenn die KI die Kontrolle über das Auto übernehmen soll, muss im Vorfeld sichergest­ellt sein, dass die verschiede­nen involviert­en Systeme ordnungsge­mäß funktionie­ren.

„KI wird auch von Kriminelle­n umfassend genutzt“, so die Verbrauche­rzentrale. Mit ihrer Hilfe lassen sich zum Beispiel Phishing-Mails oder Schockanru­fe mit realistisc­h imitierten Stimmen von Angehörige­n erstellen, die sich kaum noch als Fälschung entlarven lassen.

„KI hat das Potential, bestimmte menschlich­e Tätigkeite­n in Zukunft zu ergänzen“, steht für die Verbrauche­rzentrale Saarland fest. Das könne bedeuten, dass einige Arbeitsplä­tze wegfallen und sich Berufsfeld­er verändern. Gleichwohl kann die KI zu einer höheren Effizienz und damit zu einer besseren Wirtschaft­lichkeit beitragen. Mit der KI können auch neue Arbeitsfel­der entstehen. So gesehen sei KI vielleicht ein (nicht mehr ganz so) neuer digitaler Baustein, den es effektiv zu nutzen gilt – ohne dass sich Cyber-Kriminelle daran bereichern, ergänzt die Verbrauche­rzentrale Saarland

Weitere Informatio­nen zu diesem Thema gibt es im Podcast und auf der Website der Verbrauche­rzentrale unter www.verbrauche­rzentrale-saarland.de

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SYMBOLFOTO: IMAGO Künstliche Intelligen­z ist derzeit in aller Munde. Dabei wird an der scheinbar neuen Technik seit Jahren geforscht.

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