Verbraucherzentrale informiert über Künstliche Intelligenz
SAARBRÜCKEN Seit ein paar Monaten ist sie in aller Munde: Künstliche Intelligenz, kurz KI. Dabei ist dieser Begriff eigentlich nicht neu. „In der Forschung und Produkt-Entwicklung im Digitalumfeld hat das Thema Künstliche Intelligenz beziehungsweise maschinelles Lernen bereits seit Jahrzehnten einen Stammplatz“, erklärt die Verbraucherzentrale Saarland in einem Podcast. Doch erst der öffentliche Zugang zu Anwendungen wie „ChatGPT“, einem textbasierten Dialogsystem, das KI einsetzt oder „Midjourney“, eine KI, die in der Lage ist, Kunst zu erschaffen Ende 2022 habe dafür gesorgt, dass in Medien und Politik dauerhaft und hitzig über den Einsatz intelligenter, selbstlernender Software diskutiert wird.
Aber was genau ist eigentlich KI? „Bei der Künstlichen Intelligenz werden Informationssysteme so entwickelt, dass sie kognitive Fähigkeiten des Menschen, etwa das Lernen, die Wahrnehmung und die Kreativität, möglichst gut nachahmen“, erläutert die Verbraucherzentrale Saarland. Ziel sei es, dass die Systeme bestimmte Aufgaben automatisiert übernehmen.
Die KI wird mit allerhand Daten „gefüttert“. Diese analysiert sie nach bestimmten Kriterien und gibt sie sortiert wieder aus. Das kann entweder nach sehr starren Vorgaben ablaufen, wie zum Beispiel bei Algorithmen oder auch durch komplexe Prozesse wie beim „maschinellem Lernen“, erläutert die Verbraucherzentrale.
Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Co. nutzen Künstliche Intelligenz auf vielfältige Weise. In einem ersten Schritt wird der Sprachbefehl der Nutzer von einer KI erkannt. Hierbei wird die Stimmen-Eingabe analysiert und der geäußerte Befehl interpretiert. In weiteren Schritten finden dann weitere KIs Anwendung und setzen den Befehl um. Auch Geräte im „Smart Home“können per Sprachbefehl gesteuert werden. „Schalte die Heizung an“oder „fahre die Rollos runter“sind einfache Beispiele. Durch den Einsatz weiterer KIs könne der Funktionsumfang deutlich erhöht und teilweise automatisiert werden, so die Verbraucherschützer weiter.
Doch wie jede neue Erfindung berge auch die KI einige Risiken: Bei ihrem Einsatz werden umfangreich Daten erhoben und verarbeitet: Anmeldedaten, Adressen, Zahlungsmittel, Hör- und Sehgewohnheiten, Bewegungsmuster und so weiter. Wo Daten gespeichert werden, bestehe immer das Risiko, dass diese in falsche Hände geraten, warnt die Verbraucherzentrale Saar.
Fehler könnten an vielen Stellen auftreten: bereits bei der Programmierung, der Datenerhebung, der Datenauswertung und auch bei Umsetzung des Befehls. Ein Beispiel hierfür ist das autonome Fahren: Wenn die KI die Kontrolle über das Auto übernehmen soll, muss im Vorfeld sichergestellt sein, dass die verschiedenen involvierten Systeme ordnungsgemäß funktionieren.
„KI wird auch von Kriminellen umfassend genutzt“, so die Verbraucherzentrale. Mit ihrer Hilfe lassen sich zum Beispiel Phishing-Mails oder Schockanrufe mit realistisch imitierten Stimmen von Angehörigen erstellen, die sich kaum noch als Fälschung entlarven lassen.
„KI hat das Potential, bestimmte menschliche Tätigkeiten in Zukunft zu ergänzen“, steht für die Verbraucherzentrale Saarland fest. Das könne bedeuten, dass einige Arbeitsplätze wegfallen und sich Berufsfelder verändern. Gleichwohl kann die KI zu einer höheren Effizienz und damit zu einer besseren Wirtschaftlichkeit beitragen. Mit der KI können auch neue Arbeitsfelder entstehen. So gesehen sei KI vielleicht ein (nicht mehr ganz so) neuer digitaler Baustein, den es effektiv zu nutzen gilt – ohne dass sich Cyber-Kriminelle daran bereichern, ergänzt die Verbraucherzentrale Saarland
Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es im Podcast und auf der Website der Verbraucherzentrale unter www.verbraucherzentrale-saarland.de