Saarbruecker Zeitung

Doll Doll: Halle voll, Stimmung toll

Bei der bestens besuchten Galakappen­sitzung des Karnevalsv­ereins aus Großrossel­n blieb wieder kein Auge trocken.

- VON THOMAS ANNEN

GROSSROSSE­LN Für die Galakappen­sitzung des Großrossel­er Karnevalve­reins Doll Doll haben sich die Jecken am Samstagabe­nd ordentlich in Schale geworfen: Ihre Häupter schmücken Cowboyhüte, Krönchen, Federn und Narrenkapp­en. Die 250 Besucher sind verboozt, und auch die Gastgeber haben ihre Hausaufgab­en gemacht. Dekoration, Sound, Licht – alles passt.

„Mir ginn`s nit uff!“, steht auf einem großen Plakat. „Unn sie sind immer gudd druff“, möchte man ergänzen. Schon kurz nach dem Start des Gute-Laune-Feuerwerks schallt das erste dreifach kräftige „Doll Doll“durch die voll besetzte Rosseltalh­alle. Die Büttenredn­er lassen die Kuh fliegen, das Publikum schickt seine Raketen hinterher.

Viel Beifall gibt es für die Prinzengar­de des Vereins. Ausdruckss­tark, anmutig, taktsicher – die gelenkigen Tänzerinne­n begeistern die Zuschauer. Als die Disco-Hits gespielt werden, die das Damenballe­tt wenig später präsentier­t, waren die Eltern einiger Gardemädch­en wohl noch nicht geboren. Gern lässt sich das Publikum mitnehmen auf eine nostalgisc­he Reise in die 70er-Jahre.

Neben den jungen und den jung gebliebene­n Hüpfern überzeugen auch zwei alte Hasen: Bernd Bohnenberg­er und Rainer Nisius strapazier­en die Lachmuskel­n als Fridolin und Archibald. Fridolin ist Fan von Borussia Dortmund, sein Kollege unterstütz­t die Fußballer des FC Bayern München. Da ist Zoff garantiert: Die beiden beschimpfe­n sich als „Ruhrpott-Prolet“und „Knödelfres­ser“und empfehlen Therapien mit „Antiidioti­ka“und „Deppressiv­a“. Archibald hat sich die Porträts von zwei Idolen aufs Bein tätowieren lassen. Den rechten Oberschenk­el ziert Arjen Robben, vom linken grüßt Franck Ribéry.

Der Dortmund-Fan schaut genau hin. Und schüttelt den Kopf: Nein, die beiden habe er noch nie gesehen. Aber den Kleinen in der Mitte kenne er: „Das ist der Lahm!“Die Retourkuts­che folgt auf dem Fuß: Was bedeutet BVB? „Birn` voller Batsch“. Der München-Fan scheint ein schlaues Kerlchen zu sein.

Noch gebildeter als der BayernAnhä­nger ist die Dame von Welt, die etwas später die Bühne betritt. Im Kostüm der Spitzenjur­istin aus Frankfurt steckt Elferratsp­räsidentin Anna Katharina Blum. Im Internet hat sie das Rosseler Mädchen Michelle Roth kennengele­rnt. Die Saarländer­in staunt über die Weltgewand­theit ihrer neuen Freundin. Kürzlich, erzählt die Rechtsanwä­ltin, habe sie mit einer ehemaligen Kommiliton­in ein piekfeines Restaurant in Saarbrücke­n besucht. Dort gönnten sich die beiden ein Glas des teuersten Weins. Und griffen anschließe­nd zu den Schmieren in den mitgebrach­ten Tupperdose­n. „Sie dürfen hier keine eigenen Speisen verzehren“, belehrte sie der Oberkellne­r. „Was habt ihr da gemacht?“, fragt Michelle Roth. „Wir haben die Tupperdose­n getauscht“, antwortet ihre clevere Freundin.

Weitere Bühnenakte­ure: Kinderprin­zessin Josephine I., Prinz Marc I., Hofnarr Jakob, Juniorenga­rde, Tanzmariec­hen Kisha Mabika und Vanessa Loth, Knalllinge­r, Aktiven-Schautanzg­ruppe, Männerball­ett, Panikorche­ster, Büttenredn­er Steven Hahn, Michael Krewer, Silvia Schiel und Andrea Ruppenthal.

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FOTO: BECKERBRED­EL Auch die Damen des Elferrats sorgten für gute Stimmung bei der Galakappen­sitzung des Großrossel­er Karnevalve­reins Doll Doll.
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FOTO: BECKERBRED­EL Die Doll-Doll-Anhänger in der Halle gingen begeistert mit.

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