Saarbruecker Zeitung

Davis-Cup-Team stürmt erleichter­t in die Gruppenpha­se

Auch ohne den erkrankten Topspieler Alexander Zverev gewinnt die deutsche Tennis-Mannschaft in Ungarn. Weiter geht es im September.

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TATABANYA (sid) Jan-Lennard Struff und Michael Kohlmann zeigten die Faust, dann stellte sich das deutsche Davis-Cup-Team zum Siegerfoto auf: Auch ohne Topspieler Alexander Zverev hat die Auswahl von Kapitän Kohlmann das Ticket für die Gruppenpha­se im September souverän gelöst – und darf um den Einzug in die Finalrunde des traditions­reichen Tennis-Mannschaft­swettbewer­bs in Malaga im November kämpfen.

„Wir sind unglaublic­h erleichter­t, weil nach der Absage von Alexander fand ich, dass das eine Partie auf Augenhöhe war mit 50:50-Matches“, sagte Kohlmann im Anschluss an das vorentsche­idende dritte Einzel gelöst: „Wir freuen uns unglaublic­h, jetzt wieder in der Gruppenpha­se zu sein, nachdem wir letztes Jahr sehr unglücklic­h verloren haben.“

Struff sorgte am Samstagnac­hmittag mit einem souveränen Auftritt gegen den Weltrangli­sten-213. Mate Valkusz für den entscheide­nden

Punkt – am Ende hieß es 3:2 für das Team des Deutschen Tennis-Bundes (DTB): „Ich bin absolut glücklich, weil es ein absolutes toughes Duell war hier in Ungarn mit 6500 Zuschauern. Ich bin sehr happy mit der Leistung“, sagte der 33-Jährige nach dem 6:3, 6:2.

Zuvor hatten Kevin Krawietz und Tim Pütz ihre Mannschaft durch ein 6:3, 7:6 (7:3) im Doppel gegen Valkusz und Fabian Marozsan in Führung gebracht. „Sie haben uns wie so häufig schon getragen und für gewisse Ruhe in der Halle gesorgt“, lobte Kohlmann: „Und dieser Sieg hat dann auch Struffi Rückenwind gegeben.“Nach dem Erfolg des Warsteiner­s war die Partie vorzeitig entschiede­n. Das sportlich unbedeuten­de abschließe­nde Einzel verlor Doppel-Spezialist Krawietz gegen Zsombor Piros 6:7 (2:7), 3:6.

Das deutsche Team wurde damit auch ohne ihren erkälteten Ausnahmesp­ieler Zverev seiner Favoritenr­olle in Tatabanya gerecht. Am

Freitag hatte Dominik Koepfer zum Auftakt sein Einzel gegen Marozsan in zwei Sätzen gewonnen, Struff verlor im Anschluss gegen den erfahrenen Marton Fucsovics. Spannung kam am Samstag vor rund 6000 Zuschauern nicht mehr auf, Krawietz und Pütz wie auch Struff spielten von Beginn an dominant und ließen keine Zweifel aufkommen.

Olympiasie­ger Zverev hatte am vergangene­n Mittwoch seine geplante Teilnahme kurzfristi­g abgesagt. Den Hamburger plagt noch eine Erkältung, die ihn schon bei seiner Fünfsatz-Niederlage im Halbfinale der Australian Open gegen Daniil Medwedew geschwächt hatte. Im September soll er das deutsche Team dann wieder anführen. „Da habe ich noch nicht mit ihm drüber gesprochen. Wir haben jetzt aber ein bisschen Zeit bis September“, sagte Kohlmann. Vieles wird davon abhängen, wie Zverev durch die Saison kommt und wie die US Open unmittelba­r davor ablaufen.

 ?? FOTO: BODNAR/MTI/AP/DPA ?? Michael Kohlmann, der Kapitän des Teams Deutschlan­d, und die Spieler Jan-Lennard Struff, Dominik Koepfer, Tim Pütz, Kevin Krawietz und Maximilian Marterer (von links) stellen sich für Fotos nach dem Spiel auf.
FOTO: BODNAR/MTI/AP/DPA Michael Kohlmann, der Kapitän des Teams Deutschlan­d, und die Spieler Jan-Lennard Struff, Dominik Koepfer, Tim Pütz, Kevin Krawietz und Maximilian Marterer (von links) stellen sich für Fotos nach dem Spiel auf.

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