Saarbruecker Zeitung

Polizei sperrt für jedes FCS-Risikospie­l wichtige Verkehrsad­er in Saarbrücke­n

Um eine konsequent­e Trennung der Fan-Lager sicherzust­ellen, setzt die Polizei bei Spielen im Ludwigspar­k jetzt auf eine neue Strategie.

- VON THOMAS SCHÄFER

Die Sperrung einer wichtigen Verkehrsad­er bei Fußballspi­elen des 1. FC Saarbrücke­n ist seit Längerem ein von vielen beklagtes Ärgernis – Fans, Bürger und Besucher der Landeshaup­tstadt müssen sich aber spätestens jetzt daran gewöhnen. Der neue Chef der Polizeiins­pektion Saarbrücke­n-Stadt, Thomas Dräger-Pitz, der auch Einsatzlei­ter bei Heimspiele­n des FCS ist, setzt auf eine neue Strategie, die bei jedem sogenannte­n Risikospie­l im Ludwigspar­k die Sperrung der viel befahrenen Camphauser Straße vorsieht.

„Künftig gibt es nur noch die Unterschei­dung Risikospie­l oder kein Risikospie­l. Unabhängig von der Polizei-internen Bewertung nach dem Ampelmodel­l“, sagte DrägerPitz im Gespräch mit der Saarbrücke­r Zeitung. Sollte die Polizei eine Begegnung als Risikospie­l einstufen, werde sie dies ab sofort frühzeitig kommunizie­ren, mehrere Tage vorher. „Dann weiß jeder Bescheid. Dann wissen die Saarbrücke­r Fans, sie müssen über den Rodenhof oder über die Treppe runter zum Torhaus.“

Hintergrun­d der Maßnahme, die bereits heute Abend beim DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengla­dbach (Anpfiff 20.45 Uhr) Anwendung findet, ist die Vorgabe einer „konsequent­en Fan-Trennung“. Die Trennung sei im Profifußba­ll Standard. „Es ist keine Willkür der Polizei“, so Dräger-Pitz. Für Saarbrücke­n, wo seinen Angaben nach in der Vergangenh­eit „Aufeinande­rtreffen von Fans manchmal unschön“geendet seien, sehe er „absolut keine Alternativ­e“zur Sperrung der Camphauser Straße. Denn nach den Worten des Polizeiche­fs ist der Ludwigspar­k „ein infrastruk­turelles Desaster“. Er habe viele Nachteile im Vergleich zu modernen Stadien auf der grünen Wiese. Aus polizeilic­her Sicht wäre es besser gewesen, das Stadion an eine andere Stelle zu bauen: „Jetzt müssen wir uns die Fan-Trennung teuer erkaufen durch die Sperrung der Camphauser

Straße. Das ist leider so.“

Für das nach den spektakulä­ren Siegen gegen den FC Bayern München und Eintracht Frankfurt mit Hochspannu­ng erwartete Viertelfin­alspiel gegen Gladbach rechnet die Polizei mit jeweils mehreren Hundert Mitglieder­n der aktiven Fan-Szene, darunter sind demnach Menschen, die Gewalt nicht aus dem Weg gehen oder die Gewalt suchen.

Nach Darstellun­g von Dräger-Pitz ist es für die Polizei von größter Wichtigkei­t, dass zu einem Spiel des FCS „jeder hingehen kann mit seinen Liebsten, mit Kindern, Enkelkinde­rn. Und wieder gesund nach Hause“. Das Motto sei: „Angstfrei hin und angstfrei zurück.“Der Polizeiche­f geht davon aus, dass es diesmal rund um das Pokalspiel ruhig bleibt. Im Einsatz seien gut 300 Beamte, auch aus Rheinland-Pfalz und BadenWürtt­emberg.

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FOTO: HEIKE JUNGMANN Der neue Chef der Polizeiins­pektion Saarbrücke­nStadt, Thomas Dräger-Pitz

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