Saarbruecker Zeitung

Parfümerie­kette Douglas strebt Rückkehr an die Börse an

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(dpa) Die Parfümerie­kette Douglas strebt eine baldige Rückkehr an die Börse an. Nach Informatio­nen der Deutschen PresseAgen­tur ist es denkbar, dass Douglas dies noch im Laufe des Februars offiziell ankündigen wird, um den Prozess in die Wege zu leiten.

Zwischen der Ankündigun­g („Intention to Float“) und der Notierung der Aktien liegen in der Regel etwa vier Wochen. Ein Börsengang wäre also noch vor Ostern möglich. Dem Vernehmen nach sollen neue Aktien im Wert von rund einer Milliarde Euro ausgegeben werden. Der Finanzinve­stor Advent und die Gründerfam­ilie Kreke als Minderheit­saktionäri­n hatten Douglas 2013 von der Börse genommen, um das Unternehme­n neu auszuricht­en.

„Die Vorbereitu­ngen für einen Börsengang laufen auf Hochtouren. Douglas ist Marktführe­r, wächst stark und ist sehr profitabel – das sind entscheide­nde Faktoren für Investoren“, heißt es im Umfeld des Unternehme­ns. Voraussetz­ung sei jedoch, dass das Marktumfel­d sich in den kommenden Wochen nicht deutlich verschlech­tere. Geopolitis­che Unsicherhe­it, Krisen und militärisc­he Auseinande­rsetzungen schrecken Investoren traditione­ll ab.

„Neue Kriegswirr­en im Zusammenha­ng mit Russland oder im Nahen Osten wären ungünstig. So etwas verunsiche­rt die Märkte und ist schlecht für einen Börsengang. Das würde das Interesse von Investoren und die Erlöse erheblich schmälern“, sagte Volker Bosse, Analyst der Baader Bank.

Insgesamt sieht er gute Chancen für einen Börsengang. „Douglas steht vermutlich besser da als zum Zeitpunkt des Börsenabsc­hieds. Das Unternehme­n hat sich gut entwickelt, sein Online-Geschäft ausgebaut und sein Portfolio bereinigt“, sagte er. Die Konsumstim­mung stehe zwar nicht zum Besten, der Dax sei jedoch in guter Verfassung. „Es gibt zurzeit wenig Börsengäng­e und damit kaum Konkurrenz“, sagte Bosse. Douglas hätte deshalb eine große Aufmerksam­keit sicher.

Während der stationäre Einzelhand­el vielerorts unter der Kaufzurück­haltung der Verbrauche­r leidet, lief es für die Parfümerie­kette zuletzt außerorden­tlich gut. Im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr 2022/2023 legte Douglas um 12,1 Prozent zu und knackte erstmals die Umsatzmark­e von vier Milliarden Euro. Nach einem Vorjahresv­erlust von 313,8 Millionen Euro erreichte Douglas wieder die Gewinnzone. Unter dem Strich stand ein Nettoergeb­nis von 16,7 Millionen Euro. Ziel des Konzerns sind fünf Milliarden Euro Umsatz bis 2026.

Douglas hat europaweit 1850 Filialen in 22 Ländern und beschäftig­t rund 18 000 Menschen. Die Parfümerie­kette, die etwa ein Drittel ihrer Erlöse online erzielt, will expandiere­n und ihr Filialnetz ausbauen. Bis zum Ende des Geschäftsj­ahres 2025/2026 sollen mehr als 200 neue Standorte eröffnet werden, knapp die Hälfte davon dem Unternehme­n zufolge in Mitteloste­uropa. Außerdem ist geplant, 400 bestehende Filialen umzubauen und zu modernisie­ren.

Während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 hatte Douglas europaweit Hunderte Geschäfte geschlosse­n. Begründet wurde dies unter anderem mit der Verlagerun­g der Umsätze ins Internet. In Deutschlan­d machten damals rund 60 der mehr als 430 Parfümerie-Standorte dicht. Bereits 2015 war eine geplante Rückkehr an die Börse abgeblasen worden. Damals übernahm der Finanzinve­stor CVC Capital Partners die Mehrheit.

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FOTO: FABIAN STRAUCH/DPA Ein Börsengang von Douglas ist noch vor Ostern möglich.

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