Schützenswerte Raubtiere
Ein Fotograf gibt Einblick in das Leben von Bären aus verschiedenen Teilen der Welt.
(ry) Durch „Bruno“, der sich im Mai des Jahres 2006 nach Deutschland verirrte und am Ende erschossen wurde, erlangten Bären auch hierzulande wieder traurige Berühmtheit. Der Bärenbestand wurde durch den Menschen kontinuierlich dezimiert, denn jahrhundertelang wurden die Tiere gejagt und verfolgt. Doch auch wenn die Wiederkehr des Braunbären vor allem für die Artenvielfalt wünschenswert wäre, ist sie mit einigenHerausforderungen verbunden.
Für das Ökosystem hingegen wären die Bären ein Gewinn, beispielsweise indem sie Aas und kranke Tiere fressen, welche sonst für ein Ungleichgewicht sorgen. Doch trotz ihrer Anpassungsfähigkeit können sich die acht verschiedenen Bärenarten, welche sowohl Wälder als auch Wüsten bewohnen, dem Einfluss des Menschen nicht entziehen, was nicht nur an der Bejagung, sondern auch an der zunehmenden Zerstörung ihres Lebensraums liegt.
Der Tierfilmer Pierre Mann hat Orte aufgesucht, an denen Bären noch in ihremnatürlichen Lebensraum vorkommen. Fünf Bärenarten in verschiedenen Teilen der Welt hat er ein Jahr lang mit der Kamera begleitet. Er zeigt die Tiere in ihren wunderschönen, aber auch zunehmend bedrohten Lebensräumen. In den dichten Wäl
dern der Karpaten ist der Europäische Braunbär Teil eines fragilen Ökosystems. Aus vielen anderen Regionen Europas ist das beeindruckende Raubtier jedoch bereits verschwunden, doch in denKarpaten findet sich der größte Bestand desKontinents. Das Zusammenleben von Mensch und Bär hat sich hier recht harmonisch eingespielt. AmRande der Arktis muss der majestätische Eisbär wiederum miterleben, wie sein Jagdgebiet, das Packeis, zunehmend dem Klima
wandel zum Opfer fällt. Dennoch bereiten sich dieTiere nach wie vor alljährlich auf dieWinterruhe vor.
In Kamtschatka im äußersten Osten Sibiriens verlassen die Grizzlybären Anfang März den schützendenBau. DieWeibchenwerden dabei von ihren Jungtieren begleitet, die im Dezember zurWelt gekommensind. ImNordenKanadas spürt PierreMann nicht nur Amerikanische Schwarzbären auf, sondern auch den legendären, äußerst seltenenKermodebär, der in seiner
Heimat auch„Spirit Bear“(Geisterbär) genannt wird. In derMythologie derUreinwohner dient dasTier als Vermittler zwischen der Welt der Lebenden und dem Jenseits. Die Doku zeigt die Verletzlichkeit der mittlerweile selten gewordenen Raubtiere und mahnt somit zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Tiere, deren Lebensraum vielerorts zerstört wurde.