Tram-Großprojekt in Luxemburg wird noch erweitert
Luxemburg will sein Großprojekt Tram weiter ausbauen. Mit zwei neuen Nebenlinien sollen weitere Viertel in der Hauptstadt des Großherzogtums an die bestehende Hauptlinie angeschlossen werden. Wie das Mobilitätsministerium mitteilt, hat die Abgeordnetenkammer nun für den entsprechenden Gesetzentwurf gestimmt.
Kern der Erweiterung sind die Viertel Kirchberg im Osten und
Hollerich im Süden der Stadt: Künftig soll die Tram auch zwischen den Halten Rout Bréck-Pafendall und Laangfur in Kirchberg verkehren und zwischen Hauptbahnhof und Hollerich. Ziel ist es, so auch mehrere neue Wohnviertel anzubinden.
Die Kosten für die Erweiterung der beiden neuen Abschnitte belaufen sich auf 135 Millionen Euro. 90 Millionen Euro kommen vom Staat, die Stadt Luxemburg übernimmt mit 45 Millionen Euro den verbleibenden Teil der Kosten.
Parallel dazu wird der Ausbau der Hauptlinie der Tram in den kommenden Jahren ebenfalls weiter verfolgt. Die Tram soll künftig über das Stadtzentrum auch zum Flughafen Findel im Nordosten fahren und auch das neue Stadion im Südwesten des Ballungsraumes anbinden. Der Ausbau ist Teil des umfangreichen Nationalen Mobilitätsplans 2035. Der ÖPNV ist im Großherzogtum seit nunmehr fast vier Jahren kostenlos.
Die Erweiterung über die erste Nebenlinie führt ins Viertel „Laangfur“in Kirchberg und ist in zwei Abschnitten geplant. Zuerst wird über 2,3 Kilometer und zwei Haltestellen die existierende Haltestelle Rout Bréck-Pafendall mit „Laangfur“verbunden. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen und 2027 abgeschlossen sein. In einem zweiten Schritt soll die Tram das geplante Viertel „Kuebebierg“anbinden.
Der Ausbau vom Hauptbahnhof in das Hauptstadtviertel Hollerich erfolgt ebenfalls in zwei Etappen. Im Jahr 2028 sollen der neue Stadtteil „Nei Hollerich“und dessen Umsteigepunkt Hollerich über eine 1,1 Kilometer lange Strecke angebunden sein. Danach folgt die Erweiterung zum neuen Viertel „Porte de Hollerich“und dem kostenlosen Parkhaus Bouillon, das auch bei Pendlern sehr beliebt ist.
Die frisch gewählte Mobilitätsministerin Yuriko Backes (DP, Luxemburgs Liberale) begrüßte naturgemäß die Entscheidung der Abgeordnetenkammer und betonte: „Diese positive Abstimmung ermöglicht es, die ‚Erfolgsgeschichte` der Tram fortzusetzen.“Täglich nutzten durchschnittlich rund 107 000 Menschen die Straßenbahn, und die Zahl solle noch weiter steigen, so die Ministerin. Das Tram-Projekt war ein Herzensprojekt ihres Amtsvorgängers François Bausch (déi gréng, Luxemburgs Grüne).
Der Plan zur Erweiterung sieht auch Umweltausgleichsmaßnahmen vor, darunter die Begrünung von Plattformen und das Pflanzen von Bäumen sowie die Verbesserung von Fuß- und Radwegen. Auch weitere Studien sind geplant.