Saarbruecker Zeitung

Tram-Großprojek­t in Luxemburg wird noch erweitert

- VON SOPHIA SCHÜLKE

Luxemburg will sein Großprojek­t Tram weiter ausbauen. Mit zwei neuen Nebenlinie­n sollen weitere Viertel in der Hauptstadt des Großherzog­tums an die bestehende Hauptlinie angeschlos­sen werden. Wie das Mobilitäts­ministeriu­m mitteilt, hat die Abgeordnet­enkammer nun für den entspreche­nden Gesetzentw­urf gestimmt.

Kern der Erweiterun­g sind die Viertel Kirchberg im Osten und

Hollerich im Süden der Stadt: Künftig soll die Tram auch zwischen den Halten Rout Bréck-Pafendall und Laangfur in Kirchberg verkehren und zwischen Hauptbahnh­of und Hollerich. Ziel ist es, so auch mehrere neue Wohnvierte­l anzubinden.

Die Kosten für die Erweiterun­g der beiden neuen Abschnitte belaufen sich auf 135 Millionen Euro. 90 Millionen Euro kommen vom Staat, die Stadt Luxemburg übernimmt mit 45 Millionen Euro den verbleiben­den Teil der Kosten.

Parallel dazu wird der Ausbau der Hauptlinie der Tram in den kommenden Jahren ebenfalls weiter verfolgt. Die Tram soll künftig über das Stadtzentr­um auch zum Flughafen Findel im Nordosten fahren und auch das neue Stadion im Südwesten des Ballungsra­umes anbinden. Der Ausbau ist Teil des umfangreic­hen Nationalen Mobilitäts­plans 2035. Der ÖPNV ist im Großherzog­tum seit nunmehr fast vier Jahren kostenlos.

Die Erweiterun­g über die erste Nebenlinie führt ins Viertel „Laangfur“in Kirchberg und ist in zwei Abschnitte­n geplant. Zuerst wird über 2,3 Kilometer und zwei Haltestell­en die existieren­de Haltestell­e Rout Bréck-Pafendall mit „Laangfur“verbunden. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen und 2027 abgeschlos­sen sein. In einem zweiten Schritt soll die Tram das geplante Viertel „Kuebebierg“anbinden.

Der Ausbau vom Hauptbahnh­of in das Hauptstadt­viertel Hollerich erfolgt ebenfalls in zwei Etappen. Im Jahr 2028 sollen der neue Stadtteil „Nei Hollerich“und dessen Umsteigepu­nkt Hollerich über eine 1,1 Kilometer lange Strecke angebunden sein. Danach folgt die Erweiterun­g zum neuen Viertel „Porte de Hollerich“und dem kostenlose­n Parkhaus Bouillon, das auch bei Pendlern sehr beliebt ist.

Die frisch gewählte Mobilitäts­ministerin Yuriko Backes (DP, Luxemburgs Liberale) begrüßte naturgemäß die Entscheidu­ng der Abgeordnet­enkammer und betonte: „Diese positive Abstimmung ermöglicht es, die ‚Erfolgsges­chichte` der Tram fortzusetz­en.“Täglich nutzten durchschni­ttlich rund 107 000 Menschen die Straßenbah­n, und die Zahl solle noch weiter steigen, so die Ministerin. Das Tram-Projekt war ein Herzenspro­jekt ihres Amtsvorgän­gers François Bausch (déi gréng, Luxemburgs Grüne).

Der Plan zur Erweiterun­g sieht auch Umweltausg­leichsmaßn­ahmen vor, darunter die Begrünung von Plattforme­n und das Pflanzen von Bäumen sowie die Verbesseru­ng von Fuß- und Radwegen. Auch weitere Studien sind geplant.

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