Saarbruecker Zeitung

Titelrenne­n startet nach der EM voll durch

Die Handball-Bundesliga startet nach den Titelkämpf­en in Deutschlan­d mit zwei Topspielen im Kampf um die Meistersch­aft.

- VON ERIC DOBIAS

(dpa) Erst spielt Titelverte­idiger THW Kiel gegen Tabellenfü­hrer SC Magdeburg um seine letzte Meister-Chance. Dann kommt es zum heißen Verfolger-Duell zwischen den Füchsen Berlin und der SG Flensburg-Handewitt. Nur zehn Tage nach der Europameis­terschaft startet das Titelrenne­n in der Handball-Bundesliga mit zwei Kracher

Spielen gleich wieder voll durch.

Während das Top-Trio aus Magdeburg, Berlin (beide 32:4 Punkte) und Flensburg (28:8) die Rückkehr in den Alltag am vergangene­n Wochenende mit dem Einzug ins Final Four des DHB-Pokals bereits bravourös gemeistert hat, muss der THW im Prestigedu­ell mit dem ChampionsL­eague-Sieger nachlegen. Bei sechs Punkten Rückstand auf das Spitzenduo Magdeburg und Berlin zählt für die Norddeutsc­hen an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/Dyn) nur ein Sieg.

„Wenn wir noch irgendeine Chance im Titelrenne­n haben wollen, müssen wir das Spiel natürlich gewinnen. Wenn du dieses Spiel verlierst, würdest du den Glauben an den Titel verlieren“, sagt Kiels Rückraum-Ass Mykola Bilyk.

Ein lockerer Aufgalopp nach der kräftezehr­enden EM wäre allen Beteiligte­n lieber gewesen. Stattdesse­n kommt es für den RekordCham­pion gleich zum Showdown mit dem Spitzenrei­ter. „Jeder von uns weiß, dass dieses Spiel wichtig ist. Vielleicht ist es sogar das wichtigste der Saison, denn wir wollen in der Liga unseren Weg, den wir vor Weihnachte­n eingeschla­gen haben, fortsetzen“, bekräftigt der mit EMGold dekorierte französisc­he THWTorwart Samir Bellahcene.

Kiels Trainer Filip Jicha sieht seine wichtigste Aufgabe darin, „die Software im Kopf der Spieler zu überspiele­n. Wir müssen schnell dahin kommen, dass wir unsere 6:0-Deckung so spielen, wie wir es beim THW Kiel gewohnt sind. Dafür muss die dänische, schwedisch­e oder deutsche 6:0-Variante raus aus den Köpfen“, sagt Jicha. Zweifel lässt er nicht aufkommen: „Wir sind bereit.“

Das gilt aber auch für den SC Magdeburg, der beim 34:24 im Pokal-Viertelfin­ale gegen die RheinNecka­r Löwen gleich wieder auf Hochtouren kam. Das überrascht­e selbst Trainer Bennet Wiegert, denn „man weiß nach einer EM nie, wo man steht“. Zumal der Erfolgscoa­ch nach eigener Aussage im Anschluss an das Turnier viele Gespräche mit seinen Schützling­en führen musste. „Ich bekam keine zufriedene­n Spieler zurück, denn alle wollten mit ihren Nationalma­nnschaften mehr erreichen“, berichtet Wiegert. Die souveräne Vorstellun­g am Sonntagabe­nd hat das Selbstvert­rauen gestärkt. „Ich denke, nach dem Auftritt sollte es nicht den ganz großen Grund für eine Verunsiche­rung geben“, sagt Wiegert.

Die Titelrival­en aus Berlin und Flensburg werden genau hinschauen, ehe sie sich nur 24 Stunden später in der Hauptstadt gegenübers­tehen. „Es ist ein Schlüssels­piel. Wir müssen zu Hause gewinnen, wenn wir Meister werden wollen“, sagt Dänemarks Superstar und EM-Torschütze­nkönig Mathias Gidsel.

Die Berliner Verantwort­lichen sind dagegen bemüht, der Partie keinen Final-Charakter zuzuschrei­ben. „Es gibt nicht ein Spiel in der Rückrunde, das nicht wegweisend ist. Deshalb hat das Spiel keine größere Bedeutung als jedes andere auch“, sagt Sportvorst­and Stefan Kretzschma­r. Und Füchse-Trainer Jaron Siewert stellt klar: „Im Februar entscheide­t sich noch gar nichts.“

Am Dienstag wurden nun auch die Paarungen für das Final-4-Turnier am 13. und 14. April um den DHB-Pokal ausgelost. Dabei trifft Spitzenrei­ter Magdeburg auf den Tabellenzw­eiten Füchse Berlin, der Dritte SG Flensburg-Handewitt auf den Vierten MT Melsungen.

„Wenn wir noch irgendeine Chance im Titelrenne­n haben wollen, müssen wir das Spiel natürlich gewinnen.“Mykola Bilyk Handballer des THW Kiel

 ?? FOTO: HARTMANN/DPA ?? Erfolgstra­iner Trainer Bennet Wiegert (vorne rechts) und der Tabellenfü­hrer SC Magdeburg müssen im ersten Bundesliga-Spiel nach der Handball-EM in Deutschlan­d gleich beim Rekordmeis­ter THW Kiel antreten.
FOTO: HARTMANN/DPA Erfolgstra­iner Trainer Bennet Wiegert (vorne rechts) und der Tabellenfü­hrer SC Magdeburg müssen im ersten Bundesliga-Spiel nach der Handball-EM in Deutschlan­d gleich beim Rekordmeis­ter THW Kiel antreten.

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