Saarbruecker Zeitung

Mindestens 30 Tote bei Anschlägen vor Parlaments­wahl in Pakistan

- Produktion dieser Seite: Gerrit Dauelsberg, Lucas Hochstein

(ap) Einen Tag vor der Parlaments­wahl in Pakistan haben Bombenansc­hläge auf Wahlkampfb­üros mindestens 30 Menschen das Leben gekostet. Mehr als zwei Dutzend weitere wurden bei den Explosione­n im Südwesten des Landes verletzt, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Für die Anschläge übernahm zunächst niemand die Verantwort­ung. Gewalt im Vorfeld von Wahlen ist in Pakistan nicht ungewöhnli­ch.

Der erste Anschlag ereignete sich in Pashin, einem Bezirk in der Provinz Baluchista­n, wie ein Sprecher der Provinzreg­ierung mitteilte. Nach offizielle­n Angaben wurden bei dem Anschlag auf das Büro eines unabhängig­en Kandidaten mindestens 18Menschen getötet. Kurze Zeit später wurden bei einem Bombenansc­hlag auf das Büro der Partei Jamiat Ulema Islam des Politikers Fazlur Rehman in der Stadt Qilla Saifullah mindestens zwölf Menschen getötet, wie die Behörden in Baluchista­n mitteilten.

Der geschäftsf­ührende Premiermin­ister Anwaarul-Haq-Kakar verurteilt­e die Taten. Die Regierung halte daran fest, die Wahl am Donnerstag abzuhalten. Im ganzen Land waren Zehntausen­de Polizisten und Paramilitä­rs im Einsatz, um einen friedliche­n Ablauf der Wahl sicherzust­ellen. In letzter Zeit war es immer wieder zu Anschlägen in Pakistan gekommen, besonders in der Provinz Baluchista­n. In der gas- und mineralien­reichen Provinz führen Separatist­en seit mehr als zwei Jahrzehnte­n einen Aufstand gegen die Behörden. Die Gruppen fordern die Unabhängig­keit der Region. In der Provinz sind aber auch militante Islamisten aktiv.

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