Mindestens 30 Tote bei Anschlägen vor Parlamentswahl in Pakistan
(ap) Einen Tag vor der Parlamentswahl in Pakistan haben Bombenanschläge auf Wahlkampfbüros mindestens 30 Menschen das Leben gekostet. Mehr als zwei Dutzend weitere wurden bei den Explosionen im Südwesten des Landes verletzt, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Für die Anschläge übernahm zunächst niemand die Verantwortung. Gewalt im Vorfeld von Wahlen ist in Pakistan nicht ungewöhnlich.
Der erste Anschlag ereignete sich in Pashin, einem Bezirk in der Provinz Baluchistan, wie ein Sprecher der Provinzregierung mitteilte. Nach offiziellen Angaben wurden bei dem Anschlag auf das Büro eines unabhängigen Kandidaten mindestens 18Menschen getötet. Kurze Zeit später wurden bei einem Bombenanschlag auf das Büro der Partei Jamiat Ulema Islam des Politikers Fazlur Rehman in der Stadt Qilla Saifullah mindestens zwölf Menschen getötet, wie die Behörden in Baluchistan mitteilten.
Der geschäftsführende Premierminister Anwaarul-Haq-Kakar verurteilte die Taten. Die Regierung halte daran fest, die Wahl am Donnerstag abzuhalten. Im ganzen Land waren Zehntausende Polizisten und Paramilitärs im Einsatz, um einen friedlichen Ablauf der Wahl sicherzustellen. In letzter Zeit war es immer wieder zu Anschlägen in Pakistan gekommen, besonders in der Provinz Baluchistan. In der gas- und mineralienreichen Provinz führen Separatisten seit mehr als zwei Jahrzehnten einen Aufstand gegen die Behörden. Die Gruppen fordern die Unabhängigkeit der Region. In der Provinz sind aber auch militante Islamisten aktiv.