Saarbruecker Zeitung

C&A-Umbau in Saarbrücke­n nimmt letzte politische Hürde

Nach 14 Jahren Leerstand rückt eine neue Nutzung für das riesige alte C& A- Gebäude in der Saarbrücke­r City näher.

- VON THOMAS SCHÄFER

Der millionens­chwere Umbau des seit 14 Jahren leerstehen­den ehemaligen C & A-Hauses in der St. Johanner Viktoriast­raße kann aller Voraussich­t nach schon sehr bald beginnen. Der Stadtrat der Landeshaup­tstadt stimmte am Dienstagab­end mit breiter Mehrheit bei nur einer Enthaltung einem für das Projekt nötigen neuen Bebauungsp­lan zu.

Damit ist der Weg frei für einen Bauantrag des Eigentümer­s Hans Sachs aus Kaiserslau­tern, der eine komplette Umnutzung und Umgestaltu­ng des wuchtigen Gebäudes plant, das sich inzwischen teilweise in einem bedauerlic­hen Zustand befindet. Zukünftig soll es dort, wo einst Kleider verkauft wurden, eine Mischung aus Wohnen, Pflege, Han

del und wahrschein­lich auch Gastronomi­e geben.

Konkret sind sowohl eine Altenpfleg­eeinrichtu­ng mit über 80 Plätzen als auch fast 80 „Service-Wohnungen“geplant, deren Bewohner

auf Wunsch Unterstütz­ung beim Einkaufen oder Wäschewasc­hen bekommen können. Nach früheren Angaben sollen in das alte C & A 25 bis 35 Millionen Euro investiert werden.

Im Stadtrat wurde das Projekt am

Dienstag in seltener Eintracht gefeiert. Es sei „wichtig für die gesamte Stadt“, erklärte die CDU, denn es habe „Leuchtturm-Charakter“für die Stadtentwi­cklung, könne also ein leuchtende­s Beispiel für die Nach

nutzung auch größerer Gebäudekom­plexe werden. „Wir können uns glücklich schätzen, eine solche Lösung jetzt gefunden zu haben“, sie habe „Zukunfts-Charakter“, betonte Vize-Fraktionsc­hef Andreas

Neumüller.

Die FDP nannte das Projekt „sehr interessan­t“und „sehr wichtig“und brachte es zugleich in Zusammenha­ng mit dem ehemaligen Kaufhof in direkter Nachbarsch­aft, der seit Wochen nicht aus den Schlagzeil­en kommt, weil Strom fehlt und das einzige Geschäft „Go Asia“ebenso wie das Parkhaus derzeit geschlosse­n ist. Das ganze Ensemble sei problemati­sch, befand der FDP-Fraktionsv­orsitzende Helmut Isringhaus, es biete aber auch „wahnsinnig­e Chancen“.

Die Grünen zeigten sich „sehr, sehr froh“über das „Leuchtturm­projekt“, es habe „Hand und Fuß“und schaffe sogar Grünfläche­n über das vorgeschri­ebene Maß hinaus. Die SPD begrüßte den Umbau ebenfalls „sehr“, mahnte darüber hinaus an, auch das Umfeld müsse attraktive­r werden.

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FOTO: THOMAS SCHÄFER Das wuchtige, erst 1991 gebaute Haus an der Ecke Viktoriast­raße/Kaiserstra­ße hatte nach nur 19 Jahren ausgedient.
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ENTWURF: ARCHITEKTU­RBÜRO WANDEL LORCH GÖTZE WACH Wohnraum für Senioren statt Kaufhaus-Klotz: So könnte das alte C&A-Gebäude nach dem Umbau aussehen.

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