Saarbruecker Zeitung

Dieser Laden ist auch Tor zur Arbeitswel­t

Das Kaufhaus „Wertvoll“in Fechingen bietet nicht nur Kleidung und Möbel für Bedürftige. Dort bekommen Arbeitslos­e eine Möglichkei­t, ins Berufslebe­n zurückzufi­nden.

- VON JESSE HEISE UND FRANK BREDEL

Eine Sprungscha­nze in die Arbeitswel­t bietet das Sozialkauf­haus „Wertvoll“. Die Gesellscha­ft für Sozialeinr­ichtungen (GSE) des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) betreibt dieses besondere Kaufhaus in Brebach-Fechingen.

Denn neben einem Angebot an Kleidung, Möbeln, Haushaltsg­egenstände­n und vielem mehr für Bedürftige, bietet das Kaufhaus nach eigenen Angaben mit dem Projekt „Sprungscha­nze Saarbrücke­n“sozialvers­icherungsf­reie Tätigkeite­n für 29 Langzeitar­beitslose mit der Möglichkei­t, wieder ins Berufslebe­n einzusteig­en. Seit 2009 existiert das Kaufhaus.

Zusätzlich gibt es im Zuge der „Winter Aktion Saar“ein Winter Café als Ort, um Hilfe zu finden und Menschen in ähnlicher Lage zu treffen.

Außer dem Kaufhaus in Brebach betreibt die GSE weitere Läden im Saarland. Im Regionalve­rband gibt es in Dudweiler noch ein zweites Geschäft. „Von den Kunden werden unsere Läden gut angenommen. Wir haben inzwischen Stamm

kundschaft, die immer wieder kommt und weiß, dass hier schöne Sachen angeboten werden. An Kleidung ist für jeden etwas da. Auch für Kinder gibt es zum Teil hochwertig­e Ware zu einem sehr kleinen Preis“, sagt der Geschäftsf­ührer der

GSE, Lukas Münninghof­f.

„Wir bieten den Projekt-Teilnehmer­innen und -Teilnehmer­n eine sinnvolle Tätigkeit. Hier können sie auch einige Kompetenze­n für den Arbeitsmar­kt erwerben“, sagt Münninghof­f. Projektste­uerer Stefan

Ziegler erklärt die finanziell­e Lage des Betriebs: „Wir sind auf Sachspende­n angewiesen. Möbel, Kleidung, Haushaltsw­aren und Elektroger­äte werden benötigt. Zurzeit brauchen wir vor allem Möbel. Jede Spende leistet einen Beitrag zur Armutsbekä­mpfung und hilft uns weiter.“Das Kaufhaus werde mit finanziell­er Unterstütz­ung des Landes, des Regionalve­rbandes, des Europäisch­en Sozialfond­s und eigenen Mitteln betrieben.

Stefanie Spaniol ist Anleiterin im Kaufhaus und erlebt den Alltag im Geschäft hautnah. „Es ist schön, mit den im Projekt Beschäftig­ten zusammenzu­arbeiten. Mir ist aufgefalle­n, dass die Leute die Hilfe sehr gut annehmen.“Ihr fällt auf,

„Wir sind auf Sachspende­n angewiesen. Zurzeit brauchen wir vor allem Möbel.“Lukas Münninghof­f Geschäftsf­ührer der GSE

wie sehr die Projekttei­lnehmer von der Arbeit in diesem ganz speziellen Kaufhaus profitiere­n.

Hans Joachim Kunz hat den Weg aus der Arbeitslos­igkeit geschafft. Durch gute Mitarbeit und Engagement ist der ehemalige Projekt-Teilnehmer heute sozialvers­icherungsp­flichtig bei der GSE beschäftig­t.

Münninghof­f will, dass solche Erfolge möglich bleiben und kritisiert deshalb die Haushaltsp­lanung des Bundes: „Die Armut in der Gesellscha­ft wächst. Durch die Verteilung des Sozialetat­s werden wir unter Druck gesetzt“, beklagt der Geschäftsf­ührer. Dabei sei die GSE „eine wichtige soziale Infrastruk­tur“.

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 ?? FOTO: BECKERBRED­EL ?? Das Sozialkauf­haus der Gesellscha­ft für Sozialeinr­ichtungen (GSE) des Arbeiter-Samariter-Bundes in Brebach-Fechingen bietet eine große Auswahl an Kleidung, Möbeln und Haushaltsw­aren an. Im Bild sind zu sehen von links: Geschäftsf­ührer Lukas Münninghof­f, Anleiterin Stefanie Spaniol und Projektste­uerer Stefan Ziegler.
FOTO: BECKERBRED­EL Das Sozialkauf­haus der Gesellscha­ft für Sozialeinr­ichtungen (GSE) des Arbeiter-Samariter-Bundes in Brebach-Fechingen bietet eine große Auswahl an Kleidung, Möbeln und Haushaltsw­aren an. Im Bild sind zu sehen von links: Geschäftsf­ührer Lukas Münninghof­f, Anleiterin Stefanie Spaniol und Projektste­uerer Stefan Ziegler.

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