„Stolpersteine“soll es auch in Heusweiler geben
Die aus parteiübergreifender Zusammenarbeit frisch gegründete „ Arbeitsgruppe Erinnerungskultur“will an jüdisches Leben in der Gemeinde erinnern.
Die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus mit all ihren Schrecken und Opfern ins Bewusstsein rücken, das möchte die neu gegründete „Arbeitsgruppe Erinnerungskultur Heusweiler“. Fraktionsübergreifend haben sich hierfür Vertreter aus Bündnis 90/ Die Grünen, CDU, SPD und FDP aus dem Heusweiler Gemeinderat zusammengeschlossen.
Ihr Ziel ist es, Stolpersteine für die Opfer des Nationalsozialismus auch in Heusweiler zu verlegen und damit an die Menschen zu erinnern, die aufgrund ihrer Religion, ihrer politischen Überzeugungen, ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Neigung oder wegen körperlicher und geistiger Beeinträchtigungen von den Nationalsozialisten aus der Gesellschaft ausgegrenzt, verfolgt, deportiert und letztlich ermordet wurden.
Nachdem sich die Gruppe mehrfach getroffen hat, besuchte sie kürzlich die Synagoge in Saarbrücken. Kantor Benjamin Chait und die Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar, Ricarda Kunger, führten die rund 20-köpfige Gruppe durch das jüdische Gebetshaus am Beethoven Platz.
Im Dialog mit Kantor Benjamin Chait erfuhren die Mitglieder der Arbeitsgruppe, dass die Saarbrücker Synagoge die erste war, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland wieder aufgebaut wurde. Und dass sie schon damals mit 250 Sitzplätzen ausgestattet wurde, obwohl die junge Gemeinde gerade mal 30 Mitglieder zählte.
„Wir hoffen, dass wir mit unseren Recherchen über die Opfer des Nationalsozialismus aus Heusweiler noch vieles in Erfahrung bringen“, erklärt Hans-Gerd Lafontaine im Namen der Arbeitsgruppe. „Vielleicht melden sich noch Zeitzeugen und wir können die Schicksale der einst in Heusweiler ansässigen jüdischen Bürgerinnen und Bürger nachzeichnen.“
Die Motivation für ihr parteiübergreifendes Engagement ziehen die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Erinnerungskultur Heusweiler“aus den jüngsten politischen Entwicklungen in Deutschland.
„Dass Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung andersgläubiger und andersdenkender Mitmenschen wieder einen so großen Nährboden finden und
Produktion dieser Seite: Frank Kohler
Markus Renz sich Hass und Missgunst sogar in Parlamenten niederschlagen kann, bereitet uns große Sorge. Dagegen möchten wir mit Aufklärung und dem Werben für Toleranz und Mitmenschlichkeit ein deutliches Zeichen setzen“, so eine Erklärung der
Mitglieder der Arbeitsgruppe.
Kontakt: Wer noch Erinnerungen an in Heusweiler lebende jüdische Mitbürgerinnen oder Mitbürger hat, melde sich bei Hans Gerd Lafontaine unter florisbinti@googlemail.com