Saarbruecker Zeitung

Warten auf Reparatur in Köllertals­chule

Das Therapie-Becken der „ Köllertals­chule – staatliche Förderschu­le körperlich­e und motorische Entwicklun­g“in Püttlingen sollte, aus hygienisch­en Gründen, nur in der Pandemie geschlosse­n bleiben. Doch dann war es defekt, verzögerte sich die Reparatur und

- VON MARCO REUTHER

Klar, ein Schwimmbec­ken dient in der Regel dem Sport oder einfach dem Freizeitve­rgnügen. Darüber hinaus kann ein Schwimmbec­ken aber auch für Therapiezw­ecke eingesetzt werden. Die „Köllertals­chule – staatliche Förderschu­le körperlich­e und motorische Entwicklun­g“in Püttlingen hat so ein Becken. Oder besser gesagt: hätte eines, wenn es denn funktionie­ren würde.

Aus den Kreisen der Elternscha­ft hieß es, dass das Becken nun schon lange defekt sei und sich nichts tue. Da es sich um eine Einrichtun­g des Landes handelt, haben wir beim Bildungsmi­nisterium nachgehört, um welchen Schaden es sich handelt und wann mit einer Reparatur zu rechnen ist.

Dabei erfuhren wir, dass zunächst gar kein Defekt der Grund für das Schließen des Beckens gewesen war: „Das Therapiebe­cken wurde zunächst während der Pandemie aus Hygienegrü­nden geschlosse­n, da im Kontext der damaligen Vorgaben kein sicherer Betrieb möglich gewesen wäre“, so die stellvertr­etende Ministeriu­ms-Pressespre­cherin Jannica Hümbert. Die Wiedereröf­fnung des Beckens habe sich dann aber deutlich verzögert, da es nun technische Probleme mit der Mess- und Regeltechn­ik und der Wasseraufb­ereitung gegeben hatte.

Um den Schaden zu beheben, wurden Fachfirmen beauftragt, „die aber vor dem Hintergrun­d der aktuellen Marktlage zunächst erst stark verzögert vor Ort tätig werden konnten und deren Reparaturv­ersuche letztendli­ch nicht zum gewünschte­n Erfolg führten“, so die Pressestel­le des Ministeriu­ms.

Es sei von Seiten des Landes aber beabsichti­gt, das Therapiebe­cken auch weiterhin zu betreiben. „Dazu ist jedoch nach den nun vorliegend­en Erkenntnis­sen eine größere bauliche Maßnahme und mindestens eine Teilerneue­rung der Schwimmbad­technik erforderli­ch, die sich zurzeit in Planung befindet. Ein genauer Zeitrahmen kann erst nach Abschluss der Planungen angegeben werden“, so Jannica Hümbert.

Auch nutze die Schule außer dem Therapiebe­cken noch das direkt daneben liegende Trimmtreff-Hallenbad. Trotz der Nähe des anderen

Bades sei aber längerfris­tig vorgesehen, dass beide, sich ergänzende Bäder für die Schule genutzt werden.

Etwa 150 Kinder und Jugendlich­e aus dem Regionalve­rband sowie den Landkreise­n Saarlouis und Merzig besuchen in 17 Klassen die Köllertals­chule. Zu den etwa 45 Mitarbeite­nden gehören neben Pädagogen zum Beispiel – mit pädagogisc­her Zusatzausb­ildung – Logopäden, Ergo- und Physiother­apeuten und zwei Krankensch­western. In den kleinen Klassen ist neben Lehrerin oder Lehrer mindestens eine weitere erwachsene Person anwesend. Art und Grad der Behinderun­gen der Kinder, die hier zur Schule gehen, sind sehr unterschie­dlich.

Wie finanziert sich nicht nur das Schwimmbec­ken – sondern die gesamte Schule? Da es eine Landesschu­le ist, werden auch alle anfallende­n Kosten vom Land getragen, schildert Jannica Hümbert.

So wurden die Sachkosten für den Schulbetri­eb im vorigen Jahr mit etwas über 1,53 Millionen Euro finanziert, im Jahr 2022 waren es gut 1,34 Millionen Euro und 2021 etwas über 1,25 Millionen Euro. In den drei genannten Jahren kamen zudem insgesamt noch Baukosten in Höhe von gut 4,1 Millionen Euro hinzu – für die kurz vor dem Abschluss stehende Sanierungs­maßnahme und für Arbeiten im Zusammenha­ng mit dem

Digitalpak­t des Landes.

„Die Digitalisi­erung befindet sich allerdings zurzeit noch in der Umsetzung und wird, zumindest für die Erstaussta­ttung, durch Bundesmitt­el refinanzie­rt werden“, erklärt die Pressespre­cherin und rechnet zusammen: „In den vergangene­n drei Jahren wurden von Seiten des Landes also 8 259 426,09 Euro zum Betrieb und der Instandhal­tung der Standorte aus Landesmitt­eln ausgegeben.“

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FOTO: BECKERBRED­EL Die Köllertals­chule – ein lange defektes Therapiebe­cken sorgt für Unmut. Von Landesseit­e heißt es, es sei eine größere bauliche Maßnahme nötig.

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