Mit Luxusproblemen an den Rhein
Fußball-Zweitligist SV Elversberg gastiert an diesem Samstag bei Fortuna Düsseldorf. Jäkel nach Rotsperre zurück.
Entwarnung beim Fußball-Zweitligisten SV Elversberg. Trainer Horst Steffen war am Freitagnachmittag im Abschlusstraining in St. Ingbert dabei. Der 54-Jährige fiel die gesamte Woche wegen einer Erkältung aus, scheint aber aktuell fit genug zu sein, um die Mannschaft am Samstag (13 Uhr) beim Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf zu betreuen. Nach SZ-Informationen reiste er separat im eigenen Auto nach Düsseldorf an. Die medialen Aufgaben im Vorfeld des Spiels übernahm aber SVE-Co-Trainer Raphael Duarte.
Der 27-jährige Luxemburger ist seit zwei Jahren die rechte Hand von Horst Steffen und hat die Mannschaft bereits im März 2022 beim 3:0-Sieg beim FK Pirmasens in der Regionalliga Südwest alleine betreut, als Horst Steffen wegen einer CoronaInfektion ausfiel. Duarte gilt als Taktik-Experte und übernimmt auch die taktischen Ansprachen an die Mannschaft unter der Woche. Im Hinspiel gab es zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf mit 0:5 die höchste Saisonniederlage. War das noch dem HauruckOffensivfußball der SVE geschuldet? „Ich glaube, wir waren damals auch schon so weit, dass wir einige Systeme spielen konnten. Das war kein Hauruck-Fußball. Wir haben nicht in jeder Situation gut gearbeitet und hatten auch nicht de richtige Intensität. Wenn diese Details fehlen, dann kann man auf diesem Niveau auch mal einige Gegentore kassieren“, sagte Duarte.
Vor dem 2:1-Sieg in der vergangenen Woche gegen den 1. FC Kaiserslautern hatte die Mannschaft ein Innenverteidiger-Problem, das erst am letzten Tag der Transferperiode mit der Verpflichtung von Florian Le Joncour gelöst werden konnte. Le Joncour spielte gegen den FCK so
stark, dass er nach nur einem Spiel schon nicht mehr aus der Startelf wegzudenken ist. Nach seiner RotSperre kommt Frederik Jäkel zurück in den Kader. Ist das Innenverteidiger-Problem bei der SVE zu einem Luxusproblem geworden?
„Ja, man kann es als Luxusproblem sehen. Nicht nur in der Defensive, wir haben auch in der Offensive sehr gute Optionen und auch mehrere Optionen pro Position. Wir müssen schwierige Entscheidungen treffen, aber wir haben es lieber so herum, als wenn wir nicht genügend Spieler hätten“, sagt der Luxemburger. Bis auf die beiden Langzeitverletzten Innenverteidiger Marcel Correia (Kreuzbandriss) und Kevin Conrad (Innenbandriss im Knie) sind alle Elversberger einsatzbereit. Kehrt Jäkel zurück, muss wahrscheinlich Thore Jacobsen wieder auf die Bank. Jacobsen hat in der vergangenen Wo
che allerdings richtig stark gespielt und zudem noch das Tor zum 2:1Sieg erzielt (Handelfmeter). In der Offensive wurde der bislang unan
gefochtene Jannik Rochelt zur Pause ausgewechselt. Rochelt befindet sich in einer Formkrise und könnte durch Manuel Feil oder Paul Stock in der
Startelf ersetzt werden. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Düsseldorfer am Fastnachts-Wochenende vielleicht sogar ihren Lieblingsgegner erwarten. Zumindest war das aus Düsseldorf zu hören.
Fortuna-Trainer Daniel Thioune warnt aber vor den Elversbergern. „Ich werde Elversberg nicht an dem Hinspiel messen. Wir waren nahezu an einem sehr guten Spiel und Elversberg an dem Tag nicht gut. Das 5:0 fälscht den ersten Eindruck. Wer zu diesem Zeitpunkt 28 Punkte hat, der hat vieles richtig gemacht“, betonte Thioune. Personell ist im Vergleich zum Hinspiel dennoch einiges anders bei der SVE. Luca Schnellbacher war damals nach einer Verletzung noch nicht fit, und der zur Zeit formstarke Paul Wanner war noch gar nicht im Kader. Bei einem Elversberger Sieg wären beide Mannschaften punktgleich.