Saarbruecker Zeitung

Aus China kommen viele neue Autos

Noch nie zuvor gab es so viele Neuheiten aus China. Die meisten von ihnen fahren mit einem elektrisch­en Antrieb.

- VON THOMAS GEIGER Produktion dieser Seite: Christian Lingen

(dpa) Autos aus China sind mit den westlichen Modellen technisch mittlerwei­le auf Augenhöhe und bei Digitalisi­erung und Vernetzung teilweise weit voraus. Welche neuen China-Autos interessan­t sind und warum, das haben wir hier in acht Beispielen zusammenge­fasst:

BYD Seal U

Was der VW Tiguan für die alte Welt, das will der BYD Seal U für das Elektrozei­talter werden: Das universale SUV für Firmen und Familien und ein globaler Bestseller. Dafür hat der chinesisch­e Marktführe­r ein gefälliges Crossover von 4,79 Metern Länge gestellt. Das soll in diesem Frühjahr in den Handel kommen. Für Preise, die knapp unter 50.000 Euro beginnen dürften, gibt es fünf Sitze, viel Platz und ein riesiges Tablet im Cockpit, das sich um 90 Grad drehen lässt. Den Antrieb übernimmt ein Frontmotor mit 160 kW/218 PS und die Energie liefern Akkus mit 72 oder 87 kWh, mit denen sich bis zu 500 Kilometer abspulen lassen sollen.

Seres 5

Seres ist zwar eine der vielen unbekannte­n Marken aus dem Reich der Mitte, hat aber zumindest einen bekannten Kopf in der Führungsma­nnschaft. Denn niemand geringerer als Tesla-Mitbegründ­er Martin Eberhard ist bei dem mit chinesisch­em Geld im amerikanis­chen Silicon Valley gegründete­n Unternehme­n an Bord. Die Newcomer gaben bei der IAA in München ihren Einstand mit gleich drei, simpel durchnumme­rieren SUV-Modellen für die Kompakt- (3er), die Mittel- (5er) und die Oberklasse (7er). Und die ersten

Exemplare des 5ers haben die Chinesen sogar in Europa schon ausgeliefe­rt: mit knapp 441 kW/600 PS, über 500 Kilometer Reichweite und weniger als 75.000 Euro.

Voyah Free

Eine Klasse über dem Seres 5 fährt der Voyah Free, der auf Oberklasse­Modelle wie den Audi Q8, den BMW iX und das SUV des Mercedes EQS zielt. Die Marke gehört zu Dongfeng, neben SAIC und FAW einer der ältestem chinesisch­en Autoherste­ller und einer mit großen Ambitionen. Los geht es mit dem Free, der seinen Vorbildern nicht nur mit bis zu 360 kW/489 PS und 500 Kilometern Normreichw­eite nacheifert, sondern zum Beispiel auch mit reichlich Ausstattun­g und einem cockpitbre­iten Bildschirm, der sich erst beim Anlassen unter die Frontschei­be schiebt.

Xpeng G9

In Skandinavi­en sind sie schon auf dem Markt, jetzt drängt Xpeng zu uns – mit einer Mittelklas­se-Limousine namens P7 und einem Oberklasse­SUV, bei dem G9 am Heck steht. Das fährt mit gut 404 kW/550 PS knapp 600 Kilometer weit und gehört mit einer Ladeleistu­ng von

300 kW zu den Sprintern an der Steckdose.

Smart #3

Als sich Mercedes vor ein paar Jahren mit Geely zusammenge­tan hat, musste der Smart Chinesisch lernen. Das erste Ergebnis der Kooperatio­n war ein kompaktes SUV namens #1, dem jetzt das obligatori­sche Coupé folgt. Etwas länger und etwas windschnit­tiger als der aufrechte #1 beschleuni­gt der Viertürer ein wenig besser und fährt weiter. Angeboten mit 200 kW/272 PS oder 315 kW/ 428 PS schafft er den Sprint von 0 auf 100 km/h deshalb in bestenfall­s 3,7

Sekunden, erreicht bis zu 180 km/h und kommt bis zu 455 Kilometer weit. Mit einem Grundpreis von 43.490 Euro liegt der #3 laut Hersteller etwa 1000 Euro über dem #1.

XEV Yoyo

Während der originale Smart Fortwo bald endgültig ausläuft und der kleine Mercedes-Ableger im Joint Venture mit Geely immer weiter in die Kompaktkla­sse aufsteigt, will das chinisch-italienisc­he Unternehme­n XEV die Lücke füllen. Gemeinsam haben die beiden den winzigen Zweisitzer Yoyo entwickelt, der in diesem Jahr als Leichtkraf­tfahrzeug für knapp 17.000 Euro nach Deutschlan­d kommen soll. Der Antrieb ist mit 15 kW/20 PS und 80 km/h Spitzentem­po eher mager, aber das Akkukonzep­t ist clever: Wenn die Batterien des 2,53 Meter kurzen Leichtgewi­chts nach 150 Kilometern leer sind, können die drei Kartuschen von Hand an speziellen Stationen gegen volle Akkus getauscht werden, stellt der Hersteller in Aussicht.

Denza D9

In den asiatische­n Großstädte­n sind sie längst die wahren Luxuslimou­sinen und jetzt machen die Vans auch bei uns so langsam S-Klasse und Co Konkurrenz. Ein Vorreiter dieses Trends ist der Denza D9, den BYD in München gezeigt hat. Dort angesiedel­t, wo Modelle wie die Mercedes EQV oder der VW ID. Buzz aufhören, fährt der Raumgleite­r mit luxuriösen Captain-Chairs in der zweiten Reihe, aufwendige­m Infotainme­ntProgramm und einem potenten E-Antrieb. Die beiden Motoren haben 275 kW/374 PS und der Akku eine Kapazität von 100 kWh. Preise und genauer Markteinfü­hrungsterm­in sind noch unbekannt.

Avatr 12

Während viele Chinesen über den Preis ins Land drängen, fährt Avatr auf Premium-Kurs und zeigt mit dem Modell 12 eine Mischung aus Porsche Taycan und Audi A7 Sportback. Neben Motoren mit fast 441 kW/600 PS und bis zu 700 Kilometern Reichweite will der mehr als fünf Meter lange Gran Turismo mit einer empathisch­en Elektronik punkten.

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FOTO: VOYAH/DPA-TM Das chinesisch­e Elektro-SUV Voyah Free
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FOTO: BYD/DPA-TMN Das Elektro-SUV BYD Seal U

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