Saarbruecker Zeitung

15 000 Besucher bei Kleinblitt­ersdorfer Umzug

Tausende Menschen feierten am Sonntag den Fastnachts­umzug in Kleinblitt­ersdorf. Mit über 50 Gruppen waren es so viele Teilnehmer wie zuletzt vor 30 Jahren.

- VON HEIKO LEHMANN Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Isabelle Schmitt

KLEINBLITT­ERSDORF Rekord-Kulisse beim Fastnachts­umzug in Kleinblitt­ersdorf. Etwa 15 000 Menschen kamen am Sonntag an die Obere Saar und feierten einen außerge

„In der Kürze liegt die Würze. Es hat wieder einmal alles gepasst. Es gab keine Zwischenfä­lle und der Umzug ist perfekt gerollt.“Thomas Bur Vorsitzend­er des ausrichten­den Vereins „Faasendumz­ug Obere Saar“

wöhnlichen Umzug, der gerade einmal 800 Meter lang war. „In der Kürze liegt die Würze. Es hat wieder einmal alles gepasst. Es gab keine Zwischenfä­lle und der Umzug ist perfekt gerollt“, sagt Thomas Bur, der Vorsitzend­e des ausrichten­den Vereins „Faasendumz­ug Obere Saar“. Wie bei Petrus persönlich bestellt, endete der leichte Nieselrege­n um 14.11 Uhr und setzte nach gut zweieinhal­b Stunden nach Umzugsende wieder ein.

Im Schritt-Tempo rollten die Wagen durch Kleinblitt­ersdorf. Das hatte zum einen den Vorteil, dass man sich als Zuschauer ausgiebig mit den Faasebooze auf den Wagen unterhalte­n konnte und zum anderen konnten die Kinder problemlos die angeflogen­en Süßigkeite­n aufsammeln. Über 50 Mottowagen und Fußgruppen waren am Start – so viele waren es in den letzten 30 Jahren nicht in Kleinblitt­ersdorf. Joe Martin führte den ganzen Zug mit seinem kleinen Rasenmäher-Traktor an. „Unser Umzug ist einfach speziell. Als wir die Runde gedreht haben, konnte ich noch Mitten ins Dorf und habe mehr als die Hälfte des Umzuges noch als Zuschauer erlebt“, sagt er. Alle Fastnachts­vereine der Oberen Saar machten mit. Hinzu kamen noch Wagen aus anderen Regionen des Saarlandes und aus dem französisc­hen Welferding, Saargemünd und Großblitte­rsdorf. „Mir hat die Vielfalt am besten gefallen. Wir waren noch nie hier, aber es hat großen Spaß gemacht“, sagte Conrad Altmeyer, der mit seinem Freund Jonas Knob aus Püttlingen an die Obere Saar kam.

Aufgrund der Menge der Teilnehmer musste der ausrichten­de Verein sogar die Menge an Wurfmateri­al für die Mottowagen aufstocken und nachbestel­len. Etwa 6000 Euro hat es den Verein gekostet. Es hat sich für die Faasebooze an den Straßenrän­dern gelohnt, denn die umgedrehte­n Regenschir­me dienten perfekt als Gutzjer-Auffangsch­irme. Für die größten Partykrach­er mitten auf den Kleinblitt­ersdorfer Straßen sorgten der Jugendclub Bliesransb­ach mit Techno-Musik und einem Zug, der keine Bremsen hat. Auch ein Wagen von Fans des 1. FC Saarbrücke­n war unter den Teilnehmer­n. Die Anhänger des Fußball-Drittligis­ten donnerten ein Vereinslie­d nach dem anderen in der Menge und bemerkten gar nicht, dass ein ganz besonderer Narr mit ihnen sang.

Unter den tausenden Faasebooze an der Strecke war auch Luca Schnellbac­her mit seiner Familie. Er ist mit sechs Toren der beste Stürmer des Fußball-Zweitligis­ten SV Elversberg. „Es war ein richtig starker Umzug. Ich habe sogar mit den Fans des 1. FC Saarbrücke­n gefeiert, als die mit ihrem Wagen vorbei kamen“, so Schnellbac­her, der aus Hessen stammt. Seit mittlerwei­le vier Jahre lebt er im Saarland und hat das heimische „Helau“längst gegen das „Alleh Hopp“ersetzt.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Das Fastnachts-Schiff „Auricania“der Auersmache­r Kowe war der Hingucker beim Umzug in Kleinblitt­ersdorf.

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