Saarbruecker Zeitung

Narren ziehen bei Dunkelheit durch Wehrden

Trotz des Regenwette­rs ließen es sich die Veranstalt­er und Besucher nicht nehmen, den Wehrdener Nachtumzug zu feiern. 65 Gruppen gingen auf die Strecke.

- VON FRANK BREDEL

VÖLKLINGEN Wenn man alles richtig machen will, verkleidet man sich am besten gleich als Fisch. Das mag die Umzugsteil­nehmerin gedacht haben, die in einem leuchtend blauen Haifischko­stüm durch den nächtliche­n Dauerregen beim Wehrdener Nachtumzug kraulte. Es schüttete, als sich der Umzug mit deutlicher Verspätung wegen des fehlenden Polizei-Führungsfa­hrzeugs endlich in Bewegung setzte. Da der Regen nicht überrasche­nd gekommen war, hatten sich die Teilnehmer gut darauf vorbereite­n können. Da wurden Regenschir­me gleich zu Kostümen umfunktion­iert. So auch bei der BeelesGard­e, die weiße Schirme zu weißen Wölkchen dekorierte. Nur dass die Wolken in diesem Fall vor Nässe schützten, anstatt Regen zu verursache­n. Es war kein schönes Wetter für einen prächtigen und farbenfroh­en Nachtumzug. Und doch kamen tausende Besucher und säumten die

Strecke mit farbenfroh­en Kostümen. Dick eingepackt, mit Gummistief­eln oder Regencape – nass wurde alle, durchnässt die wenigsten. Das freute die Rosselanos, den Karnevalsv­erein, der für die Organisati­on des Umzugs 20 000 Euro aufbringen musste und für den immer etwas auf dem Spiel stehe, erklärte Präsident Andreas Chandoni. Dementspre­chend groß war die Freude, als sein Zug aus der Gasse, wo er sich aufgestell­t hatte, in die von Menschen dicht gesäumte Hauptstraß­e einbog, wo sie das Jubeln der Menge begrüßte. Die Völklinger Marching Band und die Völklinger Stadtsolda­ten führten den Umzug an, die Völklinger Lebenshilf­e war mit leuchtende­n Schirmen und 60 Teilnehmer­n am Start und hatte nach Angabe von Juliane Kestner 15 Menschen mit Behinderun­g im Umzug dabei, denen trotz des Regenwette­rs die Teilnahme sehr wichtig gewesen sei. Zu sehr habe man sich gefreut, ein Rückzieher wäre daher nicht in Frage gekommen. 65 Gruppen und Wagen gingen auf die Strecke, die weiteste Anreise hatten die Rissheffer Schlosshex­a aus dem Elsass und ihr Partnerver­ein, die Vinniger Brunnehexe aus Rheinland-Pfalz.

Einen noch weiteren Weg hatten nur Manuela und Matthias Hesse, der Fährmann und seine Frau, die Kultfigure­n der Rosselanos, die mal wieder aus ihrer Wahlheimat Schweden nach Wehrden kamen.

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FOTO: BECKERBRED­EL Die Besucher das Nachtumzug­s in Völklingen-Wehrden waren gut gegen den Regen gewappnet.

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