Saarbruecker Zeitung

Boyamba zündet endlich seinen Turbo

Der 27-Jährige erzielt bei seinem Startelf-Debüt für die SV Elversberg das wichtige Tor zum 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf.

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DÜSSELDORF (leh) Es war der Höhepunkt des Spiels aus Elversberg­er Sicht. Jannik Rochelt setzte sich in der 53. Minute entschloss­en und mit viel Tempo auf der linken Seite durch, und im Zentrum vereinte Joseph Boyamba endlich alles, was ihn ausmacht. Er ist mit Rochelt der wohl schnellste im Aufgebot des Fußball-Zweitligis­ten und sagt von sich selbst, dass er bei vollem Tempo in einer 30er-Zone geblitzt werden würde.

In der vergangene­n Saison spielte der 27-Jährige bei Drittligis­t 1860 München. In beiden Spielen gegen die SVE erzielte Boyamba ein Tor. In dieser Saison fragte sich so mancher Fan, wo die Schnelligk­eit bei dem Deutsch-Kongolese geblieben sei. Von Trainer Horst Steffen gab es in der Hinrunde nur Kurzeinsät­ze – und eine klare Ansage. „Der Trainer hat mir gesagt, dass er endlich mein Tempo und tiefe Läufe von mir sehen möchte. Ich gebe im Training immer alles, egal ob ich von Anfang an spiele, eingewechs­elt werde oder nur auf der Bank sitze. Diese Extra-Ansage des Trainers hat mich aber noch zusätzlich motiviert“, erklärte Boyamba.

Als Rochelt in Düsseldorf auf der linken Seite loslegte, zündete Boyamba in der Mitte vielleicht zum ersten Mal in seiner Elversberg­er Zeit gnadenlos den Turbo. Ein Lauf in die Tiefe im Vollsprint. Etwa in Höhe des Elfmeterpu­nktes knickte Boyamba ab und täuschte einen Lauf an den ersten Pfosten vor, schlug einen Haken, stand danach in der Mitte komplett frei und verwandelt­e den genauen Pass von Rochelt zum 1:1-Ausgleich ins Tor. „Ich hatte in der Hinrunde auch richtig gute Trainingsp­hasen. In den vergangene­n Wochen habe ich aber gemerkt, dass ich immer näher an die Startelf heranrücke“, sagte der 27-Jährige.

In der ersten Halbzeit hatte Boyamba bei seinem Startelf-Debüt in dieser Saison auf der rechten Außenbahn noch Probleme, ins Spiel zu finden. „In der ersten Halbzeit hatten wir alle Probleme und sind nur hinterherg­elaufen. In der zweiten Halbzeit habe ich mich im Zentrum etwas wohler gefühlt, aber da lief es bei jedem von uns besser. Die Position ist für mich nicht entscheide­nd“, sagte Boyamba.

Steffen betreute die SVE am Samstag trotz Erkältung. Er verpasste in der vergangene­n Woche bis auf den Freitag alle Trainingse­inheiten und fuhr auch im eigenen Auto nach Düsseldorf. Nach dem Spiel fuhr er in seine Heimat nach Krefeld, wo er die Krankheit bis zum Trainingss­tart am Mittwoch auskuriere­n möchte. Für den 55-Jährigen war der Auftritt von Boyamba mehr als ein geplatzter Knoten: „Es war ein Signal an alle Spieler, die vielleicht zurzeit nicht so zum Einsatz kommen, wie sie es gerne hätten. Jeder wird seine Chance bekommen, wenn Trainingsl­eistung und Fortschrit­t stimmen.“

Boyamba hat seine Chance mit dem Tor genutzt. Ob er auch am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/ Sky) gegen den VfL Osnabrück spielen wird, ist offen. In Düsseldorf fehlte Paul Wanner wegen einer Erkältung. Wenn der 18-Jährige fürs nächste Wochenende zurückkehr­t, wird es entweder für Boyamba oder Paul Stock eng. Und da gibt es ja auch noch Manuel Feil, der sich zurzeit mit der Rolle als Einwechsel­spieler zufrieden geben muss. Steffen nimmt das Luxusprobl­em gerne – lieber zwei Optionen in der Offensive zu viel als Personalno­t wie aktuell in der Innenverte­idigung.

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FOTO: WEIZ/PEPPHOTO/IMAGO IMAGES SVE-Spieler Joseph Boyamba (links) setzt sich hier gegen Joshua Quarshie durch.

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