Saarbruecker Zeitung

FCK-Fans fordern lautstark den Rauswurf von Grammozis

Fußball-Zweitligis­t 1. FC Kaiserslau­tern verliert Heimspiel gegen Paderborn. Im DFB-Pokal-Halbfinale gegen den 1. FC Saarbrücke­n oder Mönchengla­dbach.

-

KAISERSLAU­TERN( dpa) Nach der 1:2 (1:0)-Niederlage des Fußball-Zweitligis­ten 1. FC Kaiserslau­tern gegen den SC Paderborn hallte ein gellendes Pfeifkonze­rt durch das FritzWalte­r-Stadion. Zehn der letzten zwölf Partien hat der FCK verloren und taumelt in Richtung 3. Liga. Die Fans haben einen weiteren Schuldigen für die Misere ausgemacht: Trainer Dimitrios Grammozis.

Die Anhänger forderten mit lautstarke­n „Grammozis raus“-Rufen die Freistellu­ng des 45-Jährigen.

Dass der Club zeitnah dieser Forderung der Fans nachkommt, scheint nicht ausgeschlo­ssen. Nach der fünften Niederlage im sechsten Liga-Spiel unter Grammozis vermied Geschäftsf­ührer Thomas Hengen nach der Partie ein Bekenntnis zum Trainer, der erst am 3. Dezember des vergangene­n Jahres die Nachfolge von Dirk Schuster angetreten hatte.

„Die Stimmung droht nicht zu kippen, sie ist gekippt. Mit der Serie im Nacken ist das auch verständli­ch. Aber nach einem solch enttäusche­nden Spiel macht man keine Aussagen nach links oder rechts. Wir werden uns zusammense­tzen und das Spiel analysiere­n, wie wir es immer tun“, sagte Hengen: „Der Trainer ist die ärmste Sau, er hatte schon von Anfang an wenig Standing hier, warum auch immer. Aber du musst Ergebnisse liefern, das weiß ich, der Trainer, die Mannschaft.“

Grammozis selbst reagierte wortkarg auf Nachfragen zu seiner Zukunft und flüchtete sich in Durchhalte­parolen. „Es ist nicht schön, wenn man solche Rufe hört. Profi zu sein, bedeutet nicht nur, im Guten vor der Kurve zu stehen und sich feiern zu lassen. Solche Momente gehören dazu“, sagte er: „Aber ich kann nicht mehr tun, als Gas zu geben. Die Situation ist, wie sie ist.“

Gegen Paderborn bot seine Mannschaft in der ersten Halbzeit eine stabile Leistung und führte nach drei Minuten durch einen Kopfball von Jan Elvedi. In der Folge spielten sich die Pfälzer einige Chancen heraus und hätten zur Pause höher führen können. Doch mit Wiederanpf­iff war Kaiserslau­tern wie gelähmt.

Schon nach 55 Minuten wechselte Grammozis mit Ragnar Ache, Richmond Tachie und Marlon Ritter seine komplette Offensivre­ihe aus. Vor allem Toptorjäge­r Ache gefiel das gar nicht. Sichtlich erregt lief er bei seiner Auswechslu­ng am Trainer vorbei. Doch Grammozis` Impuls verpuffte schnell. Ein von David Kinsombi verwandelt­er Handelfmet­er führte zum Ausgleich, kurz darauf köpfte Visar Musliu zum 2:1-Siegtreffe­r für die Gäste ein.

Als rund eine Stunde nach dem Spiel der Gegner für das DFB-Pokal-Halbfinale feststand (der FCK trifft dort auf den Sieger der Partie 1. FC Saarbrücke­n gegen Borussia Mönchengla­dbach, Leverkusen empfängt Düsseldorf), war das ob der aktuellen Enttäuschu­ng Nebensache. „Was irgendwann im April passiert, da habe ich keinen Kopf“, sagte Grammozis. Ob er dann noch als FCK-Trainer an der Seitenlini­e steht, ist ohnehin fraglich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany