Saarbruecker Zeitung

AC/DC sind zurück auf dem „Highway To Hell“

Nach langer Pause gehen die Hardrocker im Sommer wieder auf Tour. Neben Gitarrist Angus Young und Sänger Brian Johnson hat die Kultband neue Mitglieder.

- Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r Lukas Ciya Taskiran

(dpa) Die legendäre Hardrock-Band AC/DC wird in diesem Sommer erstmals seit fast acht Jahren wieder auf Tour gehen. Die Australier, die für Rockhymnen wie „Highway To Hell“, „Back In Black“oder „Thunderstr­uck“berühmt sind, kündigten am Montag eine Europa-Tournee von Mai bis August an und bestätigte­n damit monatelang­e Spekulatio­nen. Auf ihrer „Power Up“-Tour wird die Gruppe um Kultgitarr­ist Angus Young neun Konzerte in Deutschlan­d spielen, darunter jeweils zwei in Gelsenkirc­hen und München. Weitere Auftritte sind in Dresden, Hockenheim, Stuttgart, Nürnberg und Hannover geplant. Auch in Wien und Zürich wollen AC/DC spielen. Der Vorverkauf beginnt am 16. Februar.

Bandgründe­r Angus Young (68), der stets in Schulunifo­rm auftritt, und Sänger Brian Johnson (76) sind die letzten verbleiben­den Mitglieder der AC/DC-Besetzung, die 1980 „Back In Black“aufnahm, eines der erfolgreic­hsten Alben der Musikgesch­ichte. Rhythmusgi­tarrist Stevie Young folgte 2014 auf den erkrankten und 2017 gestorbene­n Bandgründe­r Malcolm Young. Neu in der Band ist Schlagzeug­er Matt Laug (55), der im letzten Jahr beim „Power Trip“-Festival erstmals mit der Gruppe auftrat. Der ehemalige Jane`s-Addiction-Bassist Chris Chaney (53) ersetzt zudem Cliff Williams, der sich in den Ruhestand verabschie­det hat.

Beim „Powertrip“-Festival in Kalifornie­n hatten AC/DC im vergangene­n Oktober nach siebenjähr­iger Pause ihr Live-Comeback gegeben. Schon vorher hatte es Gerüchte über eine Tournee gegeben. Die verdichtet­en sich, als Münchens Oberbürger­meister Dieter Reiter bei einer Ratssitzun­g im November davon sprach. Auf die Frage, warum das Eröffnungs­konzert der Fußball-Europameis­terschaft nicht im Münchner Olympiasta­dion stattfinde­t, antwortete Reiter, dass AC/DC im Juni dort spielen würden, was sich nun bestätigte. Im Internet waren zwischenze­itlich weitere Tourdaten aufgetauch­t. In der vergangene­n Woche hatten AC/DC die Spekulatio­nen mit einem Countdown auf ihrer Website weiter angeheizt.

Noch vor einigen Jahren hatte es danach ausgesehen, als würden sich AC/DC von der großen Bühne verabschie­den. Grund dafür war vor allem, dass Sänger Brian Johnson die Band 2016 auf der „Rock Or Bust“-Tournee wegen Hörproblem­en verlassen musste. Er wurde auf den letzten 22 Konzerten von Guns N` Roses-Frontmann Axl Rose vertreten. Doch mithilfe eines Spezialist­en ließen sich die Probleme so weit beheben, dass Johnson zur Musik zurückkehr­en konnte.

2020 nahmen AC/DC das Album „Power Up“auf. Neben Johnson und Williams, der eigentlich schon 2016 seinen Ruhestand angekündig­t hatte, kehrte dafür auch der langjährig­e Schlagzeug­er Phil Rudd zurück. Von Rudd hatte sich die Band 2014 getrennt, nachdem er mit dem Gesetz in Konflikt geraten war und in seiner Heimat Neuseeland zeitweilig sogar unter Hausarrest gestanden hatte. Warum Rudd (69) auf dem Album, aber nicht auf der Tournee dabei ist, wurde nicht bekannt.

Wegen der Corona-Pandemie hatten AC/DC ihre Tourpläne 2020 zunächst auf Eis gelegt. „Wir waren schon in der Vorbereitu­ng, wollten eigentlich ein paar Live-Konzerte geben“, sagte Angus Young damals im Interview in London, „und dann kam dieses Virus“. Sänger Johnson äußerte gleichzeit­ig die Hoffnung, dass die Band das nachholen werde. „Wir würden so gern wieder Konzerte geben“, sagte er im dpaGespräc­h. „Ich hoffe es.“

AC/DC waren in den 1970er Jahren mit krachendem Hardrock und energiegel­adenen Liveshows berühmt geworden. Songs wie „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“, „Whole Lotta Rosie“und „Let There Be Rock“gelten heute als Klassiker. Sänger Bon Scott starb 1980 kurz nach der Veröffentl­ichung des Erfolgsalb­ums „Highway To Hell“, das AC/DC den internatio­nalen Durchbruch bescherte. Noch im selben Jahr brachte die Band mit Scotts Nachfolger Brian Johnson das Kultalbum „Back In Black“heraus, das den Erfolg sogar noch toppte.

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FOTO: PATRICIA DE MELO MOREIRA/AFP Auf ihrer „Power Up“-Tour wird die Gruppe um Kultgitarr­ist Angus Young auch neun Konzerte in Deutschlan­d spielen.

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