BASF hofft auch nach möglichem Trump-Wahlsieg auf offene Märkte
LUDWIGSHAFEN (dpa) BASF-Finanzchef Dirk Elvermann hofft auch nach einem möglichen Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl im November auf offene Weltmärkte. „Wir brauchen eine starke USA, die aufgrund ihrer Bedeutung eine besondere Verantwortung für den freien Handel und die globale Wirtschaft haben“, sagte Elvermann (52). „Ich hoffe, dass – wer immer gewählt wird – das am Ende sicherstellen kann.“Der weltgrößte Chemiekonzern schaue genau hin. „Wir werden das US-Geschäft weiter absichern, fortführen und ausbauen.“
Die USA seien für BASF ein überragend wichtiger Markt mit mehr als 100 eigenen Standorten und etwa 13 000 Mitarbeitern. Der Umsatz in den USA betrug 2022 über 20 Milliarden Euro.
Experten fürchten, dass sich die transatlantischen Beziehungen unter einem US-Präsidenten Trump deutlich verschlechtern könnten. Trump habe in seiner ersten Amtszeit einen Umgang mit Europa gepflegt, der weniger auf einer gemeinsamen Wertebasis beruhe, sagte etwa die Historikerin und Politikwissenschaftlerin Liana Fix vom „Council on Foreign Relations“, einer unabhängigen Denkfabrik in Washington.
Generell nehme die Unsicherheit in der Welt gerade zu, sagte Elvermann. „Das ist für ein Unternehmen mit globalem Fußabdruck natürlich eine Herausforderung.“Das gelte auch für die MilliardenInvestitionen des Chemiekonzerns in China. Auch BASF sehe, dass die Wachstumsraten dort derzeit nachlassen. „Aber das haben wir bei unseren Investitionsentscheidungen so berücksichtigt. Was man an Absicherung tun kann, wenn man in dem Land groß investiert, machen wir. Ein Restrisiko bleibt natürlich – wie bei jeder Auslandsinvestition.“
Teil der Absicherung sei, dass BASF in China für den lokalen Markt fertige. BASF geht davon aus, dass bis 2030 rund 80 Prozent des weltweiten Wachstums der chemischen Produktion in China generiert werden.