Bundesstraße unterhalb der Felsenwege weiter gesperrt
Nach dem Felssturz Anfang Januar gilt die Felswand bei St. Arnual noch nicht als ausreichend sicher. Weitere Arbeiten am Hang laufen.
ST. ARNUAL (bub) Als am 2. Januar ein Felsblock auf die Großblittersdorfer Straße fiel, war nicht abzusehen, welche beträchtlichen Verkehrsbehinderungen das zur Folge haben würde. Seit diesem Tag ist die Großblittersdorfer Straße gesperrt, der Verkehr aus Saarbrücken kann die Autobahnausfahrt Schönbach nicht mehr nutzen. Die Gegenrichtung ist ebenso dicht, was enorme Staus im Berufsverkehr nach sich zieht und vor allem auf der B 51 Richtung Saarbrücken lange Wartezeiten auslöst, weil die Ampel am Globus nicht mit diesem Verkehrsaufkommen klarkommt.
Anfang Januar bestand noch Hoffnung, dass dies nur für kurze Zeit so sei, doch inzwischen sind fast sechs Wochen vergangen, und von einer Verkehrsfreigabe spricht immer noch niemand. Anfangs war der
Grund sehr einleuchtend, denn als der Fels auf die Straße gefallen war und man nachschaute, wo er sich gelöst hatte, stieß man am unteren Felsenweg auf einen mindestens 50 Tonnen schweren weiteren Felsen, der sich komplett aus der Felswand gelöst hatte und schräg im Hang lag (wir berichteten).
Eine Felssicherungsfirma aus dem Mandelbachtal rückte an und kann inzwischen vermelden, dass der Koloss erfolgreich zerkleinert und abtransportiert wurde. Auch das lose Geröll wurde beseitigt, der Weg ist inzwischen wieder begehbar, wenn auch weiterhin wegen der noch anstehenden Arbeiten gesperrt.
Und damit kommt man zum Grund, warum die Stadt die Großblittersdorfer Straße noch immer nicht für den Verkehr öffnet. Nach dem Wegräumen des Felsens wurde die Felswand geologisch untersucht.
Das berichten Arbeiter vor Ort. Im Gestein sieht man Bohrlöcher, weitere Bohrungen würden noch vorgenommen. Der Geologe habe „Besonderheiten“entdeckt, sagen die Arbeiter, die keine Details nennen können. Allerdings kann man die „Besonderheiten“vielleicht erahnen, denn wenn man vor der Felswand steht, dann sieht man große Risse und Furchen, teils auch Löcher im Sandstein.
Auch als Laie hat man das Gefühl, dass da noch etwas abplatzen könnte. Diesen Eindruck bestätigen auch die Stahlseile, die man um den Felsen gespannt hat. Offensichtlich sehen das die Fachleute genauso. Die Arbeiter geben an, sie würden nun mehrere Felsanker einbauen, das technische Gerät dazu sei schon vor Ort gebracht worden. Eventuell werde man unten an der Straße auch einen Schutzzaun errichten, um weiteren Steinschlägen vorzubeugen. Fakt ist, die Felswand gilt noch nicht als ausreichend sicher. Und solange wird die Straße gesperrt bleiben.
Das bestätigt Michaela Kakuk von der Pressestelle der Stadt: „Nachdem in der vergangenen Woche der Felsblock, der auf den Felsenwegen im Hang lag, vollständig zerkleinert und abtransportiert werden konnte, fand im Anschluss eine Bohrerkundung durch eine Fachfirma und einen Gutachter mithilfe einer Videosonde mit Kamera statt, um die Felswand zu untersuchen. Dabei zeigte sich, dass an der Bruchkante noch ein größerer Felsüberhang und eine große Felsscheibe gesichert werden müssen. Diese Sicherung erfolgt mithilfe mehrerer Anker, die mit einem Mörtel gefestigt werden. Außerdem wurde als weitere Maßnahme ein Stahlnetz im Hangtrichter aufgespannt. An der Sicherung wurde auch während der Schlechtwetterperiode in den vergangenen Tagen gearbeitet, diese Arbeiten laufen derzeit noch. Da bis zum Abschluss der Sicherungsmaßnahmen nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich größere Felsteile lösen, bleibt die B 406 weiterhin gesperrt. Ein konkreter Termin für eine Freigabe der Bundesstraße kann noch nicht genannt werden.“