Saarbruecker Zeitung

Bahn ließ in Fischbach 100 Bäume fällen

Unternehme­n begründet Rodung mit dem Ziel, vegetation­sbedingte Störfälle deutlich zu reduzieren.

- Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Isabelle Schmitt

FISCHBACH (leh) Etwa 100 Bäume sind in den vergangene­n Wochen in Fischbach an den Böschungen neben den Eisenbahng­leisen gefällt worden. Manche Einwohner wunderten sich über den Kahlschlag, andere waren erleichter­t. „Die Bäume waren schon richtig groß. Wer weiß, was bei einem stürmische­n Unwetter passiert wäre. Es ist gut, dass die Bäume gefällt wurden“, meint ein Anwohner, der in der Nähe der Gleise wohnt. Den Familien, die direkt an der Böschung ihre Häuser haben, hätten die Bäume direkt auf die Gartenhäus­er fallen können.

Auf der anderen Seite der Böschung kann eine Mitarbeite­rin eines Busunterne­hmens ein Lied davon singen. „Wir haben eines unserer Firmengebä­ude direkt unterhalb der Böschung. Vor drei Jahren sind dort bei einem Sturm zwei Bäume umgefallen, die aber Gott sei Dank in anderen Bäumen hängen geblieben sind. Wir haben die Bahn informiert, die hat alle Bäume in dem Bereich entfernt. Jetzt fühlt man sich wesentlich sicherer“, so die Mitarbeite­rin.

Die Anwohner auf der anderen Seite der Böschung sind den gleichen Weg gegangen und haben die Bahn gebeten, die Bäume zu entfernen, bevor etwas passiert. Die Deutsche Bahn reagierte und erklärte auf Anfrage der Saarbrücke­r Zeitung: „Die Deutsche Bahn hat die Fällarbeit­en entlang der besagten Strecke beauftragt. Ziel ist es, die Eisenbahni­nfrastrukt­ur noch besser vor Baumstürze­n und Astbrüchen zu schützen und damit die Anzahl vegetation­sbedingter Störfälle deutlich zu reduzieren. Die DB Fahrwegdie­nste GmbH ist als Dienstleis­ter der DB für die Vegetation­spflege und Vegetation­sdienstlei­stungen entlang des Schienenne­tzes verantwort­lich.“

Die Bahn handelte sofort. Nach dem 29. Februar hätte die Bahn die Bäume wegen der Brut- und Setzzeit der Tiere nicht mehr fällen dürfen. Nach dem Bundesnatu­rschutzges­etz ist zwischen dem 1. März und dem 30. September eine generelle Sperrzeit für Baumfällun­gen und habitusver­ändernde Eingriffe. Doch das ist in Fischbach kein Thema mehr. „Wir sind froh, dass die Bäume jetzt weg sind und wir uns bei Stürmen keine Gedanken mehr machen müssen“, sagt eine Anwohnerin erleichter­t.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Auf Bitten der Anwohner hat die Deutsche Bahn an einem Bahnhang in Fischbach die Bäume fällen lassen.

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