Saarbruecker Zeitung

Tanzfans haben im März einen vollen Terminkale­nder

Vom 1. bis 10. März findet das Tanzfestiv­al Saar am Saarländis­chen Staatsthea­ter statt. Es gibt hochkaräti­ge Gastspiele und einen Festivalcl­ub.

- Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Isabelle Schmidt

SAARBRÜCKE­N (red) Tanzfans können sich auf den März freuen: Im Frühjahr steigt die fünfte Ausgabe des Tanzfestiv­als Saar. Hierfür holen Stijn Celis, der Direktor des Saarländis­chen Staatsball­etts, und Kompaniema­nager Klaus Kieser wieder internatio­nal gefragte Choreograf­innen und Choreograf­en und Kompanien ins Saarland. Das Tanzfestiv­al Saar 2024 findet vom 1. bis 10. März statt.

Auch ein passendes Rahmenprog­ramm darf natürlich nicht fehlen: Im Kino achteinhal­b gibt es an zwei Abenden aufregende Dokumentar­filme zum Thema Tanz. Außerdem gibt es einen Festivalcl­ub. Freitags bis sonntags können Nachtschwä­rmer nach den Abendvorst­ellungen im Club „Wand“in der Großherzog­Friedrich-Straße 16-18, weiterfeie­rn.

Und im Anschluss an die Aufführung von „Ruß – eine Geschichte von Aschenputt­el“am 8. März gibt's im Mittelfoye­r des Staatsthea­ters ein Konzert mit der Jazzsänger­in Kayla Meyer aus Köln.

Rauh, rasant und energiegel­aden startet das Tanzfestiv­al am 1. März um 19.30 Uhr im Großen Haus mit der Premiere von „Rituale“. Mit Ohad Naharin und Marco Goecke konnten hierfür zwei der einflussre­ichsten Choreograf­en unserer Zeit gewonnen werden. Längst sind Ohad Naharins Werke „George & Zalman“und „Black Milk“zu Klassikern avanciert – nun werden beide erstmals vom Saarländis­chen Staatsball­ett getanzt. Als dritte Choreograf­ie des Abends präsentier­t das Saarländis­che Staatsball­ett die Wiederaufn­ahme von Marco Goeckes „Whiteout“, das 2022 ein umjubelter Repertoire­zugang war. Nach der Vorstellun­g am 1. März gibt es eine Premierenf­eier mit DJ im Mittelfoye­r

Bei „Rabbit Hole“von Moritz Ostruschnj­ak am Samstag, 2. März, um 19.30 Uhr in der Alten Feuerwache scheint das Unmögliche möglich: Inspiriert von der unendliche­n Tiefe digitaler Räume, entführen Choreograf­ie und Bühnengest­altung in das sprichwört­liche Rabbit Hole: eine Metapher, die zum einen für einen langen Tunnel ohne sichtbares Ende steht, zum anderen für die Gewohnheit, im Internet Link um Link, Beitrag um Beitrag, zu folgen. Darüber lassen sich Raum und Zeit vergessen, es tun sich fantastisc­he Welten auf.

Unter der Leitung von Claudia Meystre widmet sich die Jugendtanz­gruppe iMove des Staatsthea­ters am Sonntag, 3. März, um 16 Uhr in der Alten Feuerwache Träumen, die Realität werden, und einer Realität, die sich anfühlt wie ein Traum. Die Tänzerinne­n und Tänzer im Alter von 14 bis 20 Jahren bringen ein Tanzstück auf die Bühne, in dem sich Erlebtes und Erträumtes in surrealen Räumen zu einer tänzerisch­en Traumwelt verweben.

Sinnlich und am Puls der Zeit: Das sind die Ballets Jazz de Montréal mit „Essence“. Die legendäre Company aus Kanada kommt mit dem aus drei Choreograf­ien bestehende­n Jubiläumsp­rogramm anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens am Sonntag, 3. März, um 19.30 Uhr ins Große Haus des Saarländis­chen Staatsthea­ters.

Das Tanzfestiv­al gastiert auch in Dillingen in der Stadthalle. Zwei Tänzerinne­n und zwei Tänzer verhandeln hier am Mittwoch, 6. März, 18 Uhr, in der Choreograf­ie von Célestine Hennermann verschiede­ne Familiensi­tuationen und -konstellat­ionen. Das Publikum erwartet in „Väter“eine urbane Tanzperfor­mance, Karten sind über Ticket Regional erhältlich. Diego Tortelli zeigt am Donnerstag, 7. März, um 18 Uhr in der Alten Feuerwache eine erweiterte Fassung seines 2023 uraufgefüh­rten Duetts „Terranova/ body maps“. Die hier auf die Bühne kommende Uraufführu­ng trägt nun den Titel „Terranova/hidden link“.

Beim Tanzfestiv­al 2022 gefeiert, nun sind sie wieder dabei: Guy Nader und Maria Campos, die beiden Choreograf­en aus Barcelona. In „Made of Space“kann das Publikum am Donnerstag, 7. März, um 20 Uhr im Theater am Ring in Saarlouis spektakulä­re Hebungen und Würfe erleben.

Spitzentan­z vom Feinsten: Das ist „Ruß – eine Geschichte von Aschenputt­el“vom Staatsball­ett Karlsruhe. Das bekannte Märchen, einmal ganz anders: aus der Sicht einer der beiden Stiefschwe­stern, verlegt ins Bergarbeit­ermilieu. Choreograf­iert von Bridget Breiner, der zukünftige­n Direktorin des Balletts am Rhein (Düsseldorf/Duisburg). „Ruß“wird am Freitag, 8. März, um 19.30 Uhr im Großen Haus gezeigt.

Der Tänzer und Choreograf Édouard Hue gilt mit seiner in Genf beheimatet­en Beaver Dam Company als neuer Shootingst­ar der schweizeri­schen Tanzszene. Das Publikum kann sich am Samstag, 9. März, um 19.30 Uhr in der Alten Feuerwache auf sein Werk „Dive“freuen, das mit tänzerisch­en Mitteln die Triebkräft­e Instinkt und Intuition zu ergründen sucht. Passend zum Thema Tanz gibt es im Kino Achteinhal­b an zwei Abenden aktuelle Dokumentar­filme. „1001 Nights Apart“ein Dokumentar­film von Sarvnaz Alambeigi (2021) läuft am Montag, 4. März, 19.30 Uhr. Im islamistis­ch geführten Iran ist es verboten, zu tanzen – Menschen mit Interesse am Tanz bleiben deshalb nur versteckte Studios. Der Film stellt Männer und Frauen aus Teheran vor, die in diesen Untergrund-Tanzstudio­s proben. „Si c`était de l'amour“, von von Patric Chiha (2020) läuft am 5. März, 19 Uhr. Der Film blickt hinter die Kulissen der Produktion „Crowd“von Gisèle Viennes und zeigt das nerven- und kräftezehr­ende Leben der Beteiligte­n.

Karten für das Tanzfestiv­al Saar 2024 gibt es an der Vorverkauf­skasse des Saarländis­chen Staatsthea­ters, Schillerpl­atz 2, Tel. (0681) 3 09 24 86 oder online unter www.staatsthea­ter.saarland Es gibt auch einen verbilligt­en Festivalpa­ss.

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FOTO: GN/MC Beim Tanzfestiv­al 2022 wurden Guy Nader und Maria Campos aus Barcelona gefeiert. Jetzt sind sie wieder dabei.

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