Schwimmerin Gose gewinnt in Katar erneut WM-Bronze
DOHA (sid) Isabel Gose lächelte nach ihrem zweiten WM-Bronzerennen in drei Tagen müde, aber zufrieden – und blickte gleich auf die Tribüne. „Mein Papa hat zu Weihnachten von meinen Großeltern und seinem besten Freund die Reise hierher geschenkt bekommen“, berichtete die Europameisterin nach Rang drei im Finale von Doha über 1500 Meter Freistil mit der erneuten OlympiaQualifikation in 15:57,55 Minuten.
Am Tag nach dem Goldtriumph von Angelina Köhler verschwand Lukas Märtens dagegen wortlos aus dem Aspire Dome, das nächste Ticket für Paris war ein schwacher Trost: Denn der Magdeburger war über 200 Meter Freistil als Vierter nur um sieben Hundertstelsekunden an seiner zweiten Medaille vorbeigeschwommen. Auf der Tribüne fieberte auch Florian Wellbrock mit, der am Morgen ein Déjà-vu erlebt hatte: Wie schon im vergangenen Sommer verpasste der Olympiasieger auch bei der Schwimm-WM in Katar das 800-Meter-Finale und damit das angepeilte Ticket für die Olympischen Spiele in Paris.
Bis acht Bahnen vor dem Ziel hatte Gose, am Sonntag bereits WM-Dritte über 400 Meter Freistil, auf Silberkurs gelegen. Dann musste die 21-Jährige die Chinesin Li Bingjie vorbeilassen. Die italienische Doppel-Europameisterin Simona
Quadarella war in Abwesenheit von Rekordweltmeisterin Katie Ledecky (USA) ohnehin außer Reichweite.
Märtens, am Sonntag mit Bronze über 400 Meter dekoriert, schlug über die halbe Distanz in 1:45,33 Minuten an und blieb unter der Olympia-Norm. Fünf Zehntel dahinter belegte Rafael Miroslaw in seinem ersten Einzelfinale Rang fünf. Das Ticket für Paris hat der Hamburger aber noch nicht in der Tasche.
Wellbrock (26) sucht dagegen weiter seine Form. Nach den enttäuschenden Freiwasser-Rennen schied er wie bei der WM 2023 in Fukuoka im Vorlauf über 800 Meter Freistil als Zehnter aus. „Überraschend langsam“fand er seine Zeit von 7:48,17 Minuten. Über die 800 Meter kann nun Sven Schwarz weiter auf das Ticket für Paris hoffen. Der 22-Jährige aus Hannover war mit Rang drei in 7:46,95 Minuten „sehr zufrieden“, im Finale am Mittwoch (17.02 Uhr) „liebäugelt“er mit Platz vier. Ebenfalls im Endlauf (Mittwoch, 18.01 Uhr) steht Brustschwimmer Lucas Matzerath (23) aus Frankfurt, der sich als Sechstschnellster der Halbfinals über 50 Meter durchsetzte. Melvin Imoudu (25) verpasste dagegen als Neunter über 100 Meter das Finale.