Rendezvous in Rom am Valentinstag
Der FC Bayern steht in der Champions League beim Spiel gegen Lazio unter Druck.
ROM (sid) Thomas Müller hat ganz klare Vorstellungen vom Rendezvous seines FC Bayern am Valentinstag in der „ewigen Stadt“. Es gehe darum, „nicht mit der Rose in der Hand, sondern mit dem Ball im gegnerischen Netz dazustehen“, sagte der Routinier. Dann würden auch das Krisengerede und die aufgekommene Trainerdiskussion fürs Erste verstummen.
Nach dem vergeigten BundesligaGipfel und dem frühen Pokal-Aus kommt der Königsklasse für die angeschlagenen Münchner und ihren Trainer Thomas Tuchel überragende Bedeutung zu. Ein Scheitern gegen den klaren Außenseiter Lazio Rom bereits im Achtelfinale würden die Bosse Tuchel kaum verzeihen. „Ich habe schon am Anfang der Saison gesagt, dass es immer das Ziel des FC Bayern ist, auch das Champions-League-Finale zu erreichen“, betonte Vorstands-Chef Jan-Christian Dreesen vor dem Hinspiel in Rom an diesem Mittwoch (21 Uhr/
DAZN): „Das muss unser Anspruch sein.“2013 habe der FC Bayern in London „diesen wunderbaren Triumph gefeiert“gegen Dortmund. „Es wäre doch eine fantastische Sache“, meinte Dreesen, wenn der Rekordmeister zum Endspiel am 1. Juni „wieder dorthin fahren“dürfte.
Doch das sprichwörtliche „Mia san mia“der Bayern hat in Leverkusen tiefe Risse bekommen. Gegen Lazio, sagte Dreesen daher, „haben wir die Gelegenheit, das Spiel vergessen zu machen“. Der Druck auf die Stars, vor allem aber auf den Trainer ist riesig. Eine Saison ganz ohne Titel droht – das gab es bei den Bayern zuletzt vor zwölf Jahren. Jupp Heynckes durfte damals bleiben und führte die Münchner im Jahr darauf zum ersten Triple der Vereinsgeschichte. Dass die Bosse mit Tuchel so geduldig wären, ist schwer vorstellbar. Erst recht nicht, wenn erstmals seit 2019 in der ersten K.o.-Runde der Champions League Endstation wäre.
Tuchel dürfte deshalb die Fehler von Leverkusen korrigieren: Es wird eine Abkehr von der Dreierkette zurück zum 4-2-3-1-System erwartet, zumal auch Lazio mit vier Mann verteidigt. Joshua Kimmich und womöglich auch Müller könnten wieder in die Startelf rücken.