Linken-Chefin: „SPD kann vor Kraft kaum mehr gehen“
„Die alleinherrschende SPD kann vor Kraft kaum mehr gehen“– mit dieser Spitze eröffnete Barbara Spaniol, Landesvorsitzende der Saar-Linken, den Politischen Aschermittwoch in der Gebläsehalle Neunkirchen. Saures verteilte sie auch bezüglich der Wahl des Behindertenbeauftragten, zu Wohnungsnot, zu Fachkräftemangel in Kitas und zum Krankenhaussterben: „Krankenhäuser gehören zurück in die Hand der Kommunen, statt sie weiter gnadenlos zu privatisieren.“Angesichts von Personalnot brauche es Lösungen statt Schließungen, der Weiterbetrieb müsse jetzt gesichert werden. Spott hatte Spaniol für das Saarvenir, „das Ding, das aussieht wie ein zerquetschter Zauberwürfel“und statt „für Begeisterung bundesweit nur für Hohn“gesorgt habe. Mit einem „echten Rasen-Desaster“habe sich die Landeshauptstadt zuletzt vor einem Millionenpublikum blamiert. Doch das viel ernstere Desaster spiele sich jenseits des Fußballlandes Saar ab: „Ford-Beschäftigte wurden fast zwei Jahre öffentlich hingehalten, daran trägt das Land Mitverantwortung“, so Spaniol.
Kampf gegen rechte Hetze und für soziale Gerechtigkeit gehörten zu den Themen von Dr. Gerhard Trabert. Der Mainzer ist als „Arzt der Obdachlosen“bekannt und war 2022 parteiloser Kandidat der Linken bei der Bundespräsidentenwahl. Anfang Juni steht sein Name auf der Europaliste. Der Kampf gegen Rechts müsse gemeinsam geführt werden, so Trabert. Aber es müsse erlaubt sein, hinzuschauen, „wie sich etablierte Politiker in diesem Kontext bisher verhalten haben“. Wenn CDU-Chef Friedrich Merz von Sozialtourismus spreche, bediene er bewusst Sozialrassismus. „Wir haben genug Geld, es muss nur gerecht verteilt werden“, sagte Trabert und nannte Vermögens- und gerechte Erbschaftssteuer. Junge Geflüchtete würden das Sozialsystem mitfinanzieren. „Es ist für mich ein Skandal, wie über geflüchtete Menschen gesprochen wird“, sagte Trabert.
Die Auflockerung lag bei den Kabarettistinnen Helene Rauber und Alice Hoffmann und der Stadtkapelle Neunkirchen.