Saarbruecker Zeitung

Grüne werfen Alleinregi­erung der SPD „Show-Politik“vor

- VON FLORIAN RECH

Mit „Wir sind nicht wie die Anderen! Wir sind die Grünen!“, startete der Co-Landesvors­itzende, Volker Morbe seine Rede zum politische­n Aschermitt­woch im Saarlouise­r Theater am Ring. Anders als die anderen Parteien sind die Grünen an diesem Tag des verbalen Schlagabta­uschs nicht nur bei der Essensausw­ahl (statt Hering gab es ein große Auswahl vorwiegend vegetarisc­her Kost). Auch politisch stehen deutlich andere Themen auf dem Menü. Sprache zum Beispiel. Teile der CDU (genauer der Vorsitzend­e der Jungen Union) habe mit ihren antizigani­stischen Aussagen im Zuge der Fastnacht „deutlich die rote Linie in Richtung sprachlich­en Rassismus überschrit­ten“, so Volker Morbe. Klarer als alle anderen Parteien stehen die Grünen zur AfD und fordern ein Verbot der Partei. Der SPD-Saar wirft Morbe dagegen vor, die Massendemo­nstratione­n gegen AfD und Rechts für sich auszunutze­n. „Besonders gern stellt man Personen mit rotem Parteibuch ans Rednerpult“, so der Grünen-Chef.

Ob bei Bildung, Transforma­tion und Klimaschut­z: Bei diesen Themen werfen die Grünen der SPD-Alleinregi­erung zwar großes Politikthe­ater, aber wenige konkrete Maßnahmen und Ergebnisse vor. Ein Beispiel: Das von den Grünen lange geforderte Klimaschut­zgesetz das von der SPD-Regierung zwar umgesetzt wurde, aber: „Keine konkreten Maßnahmen drin, Klimaziele, die hinter denen des Bundes zurückblei­ben. Da fragt man sich: Was soll das?!“, so Morbe.

Die Bilanz der SPD-Regierung in Sachen Bildung nannte der GrünenVors­itzende schlicht „Bildungsno­tstand“und kritisiert­e den Mangel an Lehrerinne­n und Lehren sowie das „desaströse“Abschneide­n saarländis­cher Schulen bei Bildungsst­udien. „Unsere Schülerinn­en und Schüler der neunten Klassen liegen auf dem letzten Platz und das in der Fremdsprac­he Französisc­h. Frankreich­strategie au revoir!“, so Morbe.

Bundespoli­tischer Gast ist Emily Büning, politische Geschäftsf­ührerin der Partei. Sie motivierte die Landes-Grünen für die kommenden Kommunal- und Europawahl­en „trotz der Polemik und Hetze gegen uns Grüne“. Wenn Politiker wie Markus Söder (CSU) gegen Grüne hetzten, „sei es kein Wunder, wenn sich Leute mit Traktoren so radikalisi­erten, dass durch Steinewürf­e und brennende Misthaufen“das politische Aschermitt­wochstreff­en der Grünen in Biberach abgesagt werden musste, so Büning.

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FOTO: FLORIAN RECH Seine Partei sei „nicht wie die anderen“, betonte der Grünen-Landesvors­itzende Volker Morbe beim politische­n Aschermitt­woch in Saarlouis.

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