„Er will bei allem, was er macht, der Beste sein“
Der zwölfjährige Silas Margardt vom Verein der Motorsportfreunde Bischmisheim gewann als erster Saarländer alle Titel seiner Altersklasse im Kart-Slalom.
Silas Margardt ist zwölf Jahre alt und hat in seiner Sportart in Deutschland schon alles gewonnen, was es in seiner Altersklasse zu gewinnen gibt. Der Motorsportler heizt für die Motorsportfreunde ( VDM) Bischmisheim im Kart-Slalom durch diverse Hütchen-„Parcoursaufgaben“, wie es in der Fachsprache heißt. 2023 wurde er sowohl Saarland- als auch deutscher Meister seiner Altersklasse, und er gewann das ADAC-Bundesfinale. 2019 war es Margardt bereits als erstem Saarländer überhaupt gelungen, alle möglichen Titel, also auch die südwestdeutsche Meisterschaft, zu gewinnen. 2023 hatte er diesen Lauf krankheitsbedingt verpasst.
„Ich habe den Kart-Sport über meinen Papa kennengelernt. Ich habe schon sehr früh damit angefangen, und mir hat es auch von Anfang an sehr großen Spaß gemacht“, berichtet Silas, der mit seinem 42-jährigen Papa Mike und Mama Sarah (38) in St. Ingbert wohnt. Die für ihn faszinierendsten Aspekte des Sports sind die Technik und die Geschwindigkeit: „Man muss schnell sein und trotzdem auf die Genauigkeit achten“, sagt er. Sprich: Den Parcours so schnell es geht und möglichst ohne Berührungen der Pylonen zu durchfahren.
Das soll auch kommende Saison wieder so sein. „Ich will auf jeden Fall erst einmal weiter im Kart-Slalom unterwegs sein“, stellt Silas klar. „Der Verein stellt die Karts, mit denen man trainiert. Die Meisterschaften werden dann auf Karts des ADAC ausgetragen“, erklärt Vater Mike und ergänzt: „Das ist für uns noch finanzierbar.“
Anders sieht das bei der Alternativ-Disziplin aus, dem Kart-Rundstreckensport. Während im Slalom immer nur ein Pilot auf der Piste ist, wird der Wettkampf auf der Rundstrecke in der direkten Konfrontation mit anderen Fahrern als klassisches Rennen ausgetragen. „Als wir merkten, dass Silas recht schnell unterwegs ist, hatten wir uns die Ausrüstung für die Rennstrecke angeschafft, und es gab auch schon einige Trainingseinheiten. Aber leider kam die Corona-Pandemie dazwischen, die vieles kaputtgemacht hat und auch unsere Pläne umgeworfen hat“, berichtet Vater Mike Margardt und ergänzt: „Silas hat der Slalomsport außerdem so gut gefallen, und es ist ja auch einfach ein schöner
Sport, sodass wir wieder hierhin zurückgekehrt sind und uns vorerst weiter darauf konzentrieren.“
Auf Rundstrecken fahren sie trotzdem hin und wieder, beispielsweise auf der von Michael Schumacher in
Kerpen – „aus Spaß an der Freud`“, wie Margardt Senior berichtet. Um wettbewerbsfähig an entsprechenden Serien teilnehmen zu können, bräuchte es aber eine hochwertige Ausrüstung – inklusive Fahrzeug. „Das wäre für uns nur möglich, wenn wir einen Sponsor finden würden. Dafür braucht man pro Jahr einen fünfstelligen Betrag. Den als Arbeiterfamilie aufzubringen, ist schon sehr schwierig“, sagt Margardt.
Trotzdem ist der Aufwand, erfolgreichen Kart-Slalomsport zu betreiben, recht hoch und geht über zwei Trainingseinheiten pro Woche und die Wettkampf-Wochenenden hinaus. Vor allem für einen Schüler. Silas Margardt besucht das Albertus-Magnus-Gymnasium, das ihn mit jedem neuen Schuljahr mehr fordert. Derzeit steckt der junge Mann den neuen Stoff mit einem Notendurchschnitt von 1,5 noch sehr gut weg und ist in der Schule so gut wie in seinem Sport. „Es ist schon etwas schwierig, immer neue Dinge dazuzulernen, aber es macht mir Spaß“, sagt Silas dazu. Und Papa Mike ergänzt: „Er will bei allem, was er macht, der Beste sein, und das macht uns tierisch stolz.“