Hammer mit Toten-Hosen-Note
Nationalspielerin Lena Oberdorf steht vor einem Wechsel zum FC Bayern.
(sid) Die pikanten Worte der Vergangenheit bekommt Lena Oberdorf jetzt natürlich aufs Brot geschmiert. Unverblümt offenbarte die Fußball-Nationalspielerin einst als Schalke-Fan ihre Abneigung gegen den FC Bayern. Die flapsige Erklärung ihrer Entscheidung für den VfL Wolfsburg und gegen München holt sie nun ein, denn die Weltklasse-Abräumerin soll auf dem Sprung zum deutschen Meister sein.
Angesprochen auf den bekannten Bayern-Song der Toten Hosen („Ich würde nie zum FC Bayern München gehen“) hatte Oberdorf vor der EM 2022 in einem Interview gesagt: „Ja klar, den kenne ich! Ich kann mir auch nicht vorstellen, zu den Bayern zu gehen.“Die 22-Jährige aus Gevelsberg im Ruhrgebiet legte auf ihre königsblauen Sympathien verweisend nach: „Selbst wenn die Bayern gegen Dortmund gespielt haben, war ich eher für Dortmund. Das sagt alles, oder?“
Seit dieser Woche aber sagt die Gerüchteküche etwas ganz anderes: Die von mehreren europäischen Topteams umworbene Mittelfeldspielerin ( Vertrag bis 2025) soll per
Ausstiegsklausel überraschend nach München wechseln. Ausgerechnet. Die beiden Clubs hüllen sich bislang noch in Schweigen. Laut Sport Bild aber kann sie den VfL für eine Ablöse in Höhe von 200 000 bis 250 000 Euro verlassen, die Wolfsburger Allgemeine Zeitung berichtet gar von mehr als 400 000 Euro. Noch nie wurde so viel Geld für eine deutsche Fußballerin bezahlt.
Paris St. Germain soll ebenso interessiert gewesen sein wie Englands Meister FC Chelsea. Für die kriselnde Bundesliga hätte das Signalwirkung: Eine junge Hochkaräterin entscheidet sich inmitten der Diskussionen über die verlorene internationale Wettbewerbsfähigkeit für den Verbleib. Der Pokalsieger aus Niedersachsen indes würde nach Felicitas Rauch (North Carolina Courage) die nächste Nationalspielerin verlieren, noch dazu an den nationalen Dauerrivalen. Der VfL verkündete am Dienstag immerhin schon mal Verstärkung für das Mittelfeld: Nationalspielerin Janina Minge (24) kommt im Sommer ablösefrei vom SC Freiburg.
Doch der Verlust wäre schmerzlich, Oberdorf gilt mit ihrer Übersicht und Zweikampfstärke schon seit ihrer Jugend als Jahrhundert-Talent. Im verkorksten WM-Jahr 2023 hatte die Senkrechtstarterin allerdings körperlich unter anderem mit Rückenproblemen wie auch mental zu kämpfen. Was ihr aus dem Tief heraushalf? Gespräche mit einem Sportpsychologen und ein DJ-Set als neues Hobby zum Ausgleich. „Wenn wir am Ende der Saison als Meister dastehen oder als Pokalsieger, dann sehe ich mich da auf jeden Fall beim Auflegen auf der Party“, verriet Oberdorf. Vermutlich dann ohne einen gewissen Toten-HosenHit auf der Playlist.