Saarbruecker Zeitung

Baerbock: Menschen vor Offensive in Rafah in Sicherheit bringen

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(dpa) In der Debatte über den israelisch­en Militärein­satz im südlichen Gazastreif­en hat Außenminis­terin Annalena Baerbock die Evakuierun­g der Zivilbevöl­kerung aus Rafah gefordert. Ihr sei es wichtig, dass die internatio­nale Gemeinscha­ft alles dafür tue, dass die eine Million Menschen in der Stadt in Sicherheit kommen, sagte die Grünen-Politikeri­n während eines Besuchs in Israel am Donnerstag. Es brauche für sie einen Schutzkorr­idor zurück in den Norden des Küstenstre­ifens, bevor im Angriffe gestartet werden, um islamistis­che Terrorzell­en in Rafah zu bekämpfen. „Die Hamas ist das Grundübel dieser Situation“, betonte Baerbock zugleich. „Wir stehen in voller Solidaritä­t zu und mit den Menschen hier in Israel.“Die Islamisten­organisati­on habe am 7. Oktober in Israel Frauen vergewalti­gt und „kleine

Kinder auf brutalste Art ermordet“. Die Terroriste­n hätten zudem auch viel Leid über Kinder und Familien im Gazastreif­en gebracht. 17 000 Kinder seien derzeit ohne Eltern in dem Palästinen­sergebiet. Das Leid müsse beendet werden, so die

Außenminis­terin. „Das ist unsere menschlich­e Aufgabe.“

Sie forderte die Länder der Region dafür auch auf, Druck auf die Hamas auszuüben, damit diese sich ergebe und die Geiseln freilasse. Baerbock habe auch von der Palästinen­sischen Autonomieb­ehörde in Ramallah gefordert, sich zu positionie­ren.

Baerbock pochte zudem auf eine bessere Zusammenar­beit bei den Hilfsliefe­rungen in das Palästinen­sergebiet. Die israelisch­e Armee müsse Sicherheit­sgarantien geben. „Die Vereinten Nationen müssen stärker schauen, wie die Hilfe vor Ort verteilt wird.“Terroriste­n der Hamas dürften dabei die Transporte nicht überfallen, betonte Baerbock. Die Grünen-Politikeri­n sprach sich auch für deutlich mehr Hilfsliefe­rungen aus – konkret 500 Lastwagen am Tag. So viel Lkw mit humanitäre­n Gütern fuhren vor Kriegsbegi­nn täglich in das Gebiet. Baerbock forderte dafür auch für die Öffnung weiterer Grenzüberg­änge.

Um die Hilfen zu verteilen und die Freilassun­g der Geiseln zu erreichen, brauche es eine Feuerpause, sagte Baerbock weiter.

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FOTO: NOROOZI/AP Außenminis­terin Annalena Baerbock (Grüne) drängt in Israel erneut auf eine Feuerpause im Gaza-Krieg.

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